| Titel: Citizen Verdict Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Im Fernsehen läuft zum ersten Mal eine Gerichtssendung mit dem Titel „Citizen Verdict“. Hier soll vor laufender Kamera den Verurteilten der Prozess gemacht werden. Doch nicht nur das. Im schlimmsten Fall sollen die Straftäter vor laufender Kamera hingerichtet werden. Doch schon die erste Sendung scheint manipuliert. Ist der Gefangene wirklich schuldig?
Der Beginn von „Citizen Verdict“ lässt einen vor Freude in die Hände klatschen. Endlich mal wieder eine äußerst gelungene Satire auf unsere bescheuerte Medienwelt. Die Szenen bestehen aus einem raschen Hin- und Herzappen verschiedener Programme, in denen auf die neue Sendung aufmerksam gemacht wird. Die Sendung selbst wird wie eine Wressling-Übertragung gestaltet, was auch sehr gelungen ist. Die Satire erreicht ihren makabren Höhepunkt, als der Straftäter - allein um die Einschaltquoten in die Höhe zu treiben - hingerichtet wird. Ob schuldig oder nicht schuldig, spielt dabei keine Roller mehr. Alles sehr gut. Dann kommen aber die letzten beiden Szenen, und diese wirken extrem enttäuschend. Das Rechtssystem der USA wird als das beste und einzigartigste der Welt gepriesen, worauf die amerikanische Nationalhymne ertönt und der Heimatstolz mal wieder gerettet ist. Man kann es nicht anders sagen: Dreiviertel des Films gut, vom Schluss ist jedoch abzuraten.