Reihe: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Caelan ist der neue Kaiser des Reiches. Dies gelang ihm jedoch nur, indem er seinen Vorgänger vom Thron stürzte. Er bezeichnet sich als Lichtbringer, hat aber anscheinend einen oder mehrere Flecken auf seiner ehemals weißen Weste, was natürlich kein gutes Licht auf ihn wirft, hat er den Thron doch nur durch einen gewalttätigen Putsch in Besitz nehmen können. Da hilft auch die Ausrede, er habe die Sklaverei selbst erfahren, nichts. Angeblich sollen seine Untertanen jetzt unter seiner Herrschaft ein besseres Leben führen.
Lady Lea, die Schwester des Herrschers Caelan, der die dunklen Mächte besiegte, ist anscheinend das Gegenteil von ihm. Es gibt keine Gerüchte oder gar Tatsachen über einen schlechten Lebenswandel. Sie ist so rein und jungfräulich, durchdrungen von heilenden Kräften, dass die Qualen der Menschen um sie herum sie zum Weinen bringen. Die Tränen, die sie dabei vergießt, werden zu Perlen. Lea ist oft unterwegs und wird auf der Heimreise von einer Gruppe angegriffen, deren Anführer Shadrael ist. Shadrael opferte seine Seele dem Krieg und dem Bösen und steht nun im Dienst des Bösen. Er steht im Dienst der Schattenkrieger, die ihr dunkles Land befreien wollen. Mit der Entführung Prinzessin Leas hofft man, Druck auf ihren Bruder ausüben zu können. Die Begleiter in ihrem Tross werden fast alle niedergemetzelt, Shadrael, der über dunkle Kräfte verfügt, kümmert sich persönlich um Lea. Lea erkennt in ihm jedoch eine Persönlichkeit, die nicht einfach nur böse ist. Gleichzeitig erkennt sie aber noch etwas anderes. Das Leben beider ist eng miteinander verwoben.
Deborah Chester ist eine überzeugende Schriftstellerin, wenn es darum geht, ihre Handlungsträger vorzustellen. Die meisten Figuren verhalten sich wie normale Menschen, nicht gut, nicht böse, sondern das übliche Grau. Die Menschen zeigen deutlich, dass sie Menschen sind, mit ihren Stärken und Schwächen. Etwa wenn Hauptmann Hervan versucht sich an Lady Lea heranzumachen, um als Schwager des Herrschers an Macht zu gewinnen. Wenn man mal genau hinsieht, dann hat jeder seine dunkle Seite.
Die Verbindung zwischen Lea und Shadrael ähnelt einer romantischen Liebesgeschichte ohne den üblichen Schmalz. Deborah Chester schafft es, die Geschichte ‚Prinzessin trifft bösen Buben’ neu zu schreiben. Ihre Welt ist fesselnd beschrieben. Etwas irritierend sind die vielen Handlungsstränge und Perspektivwechsel. Eine andere Sache, die mir nicht zusagte, war der Hinweis auf andere Erzählungen. Meine bescheidenen Englischkenntnisse fanden im Internet einen Hinweis auf Ruby Throne. Aber ich kann dazu nichts weiter sagen. Lesen Sie weiter in „Die Krone des Lichts“.