Titel: Charmed Destinies Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
“Charmed Destinies” ist eine Anthologie englischsprachiger Romantasy. Geschichten über Liebe – und magische Fügung.
Das Cover des Buches ist ziemlich bunt, die Farben sind allerdings eher gedeckt, nicht grell. Vor dem aus orangenen Tönen bestehenden Hintergrund kann man eine Frau erkennen – ich vermag allerdings nicht zu sagen, wen sie darstellen soll: Eine Schicksalsgöttin? Eine Magierin, vielleicht auch eine Seherin? Ich glaube allerdings nicht, dass sie eine der Hauptpersonen darstellt. Ein ungewöhnliches Cover, das zumindest mich zu einem zweiten Blick verleitet hat.
“Charmed Destinies” enthält drei dieser Geschichten über magische Fügung:
“Counting Crows” von Mercedes Lackey
Eine vom König angeordnete Vermählung, die ihrem Vater königlichen Schutz garantiert, führt Gwynn weitab ihrer Heimat. Die Hoffnungen, die sie für ihre Ehe hegte, sind schnell zerstört und einzig das abendliche Schachspiel mit einem alten Freund vermag sie noch aufzumuntern. Als sie jedoch erfährt, dass ihr Gatte einen Komplott gegen den König und ihren Mord plant, nimmt sie ihr Schicksal selbst in die Hand.
“Drusilla’s Dream” von Rachel Lee
Sowohl Drusilla als auch Miles gehen Nacht für Nacht einem Beruf abseits ihrer Träume nach. Aber es sind ihre Träume, die sie durch ihre Nachtschicht bringen – und es sind ihre Träume, die sie zusammen führen.
“Moonglow” von Catherine Asaro
Ein Thronerbe, der nach einem Überfall auf seine Eltern verschwunden ist, ein Mädchen, dessen Magie nicht auf herkömmliche Weise beschrieben werden kann – und die die beiden verbindet.
Basierend auf dem leicht veränderten Kindervers “Counting Crows” – “One For Sorrow , two for mirth, three for a wedding, four for a birth –” – ist es eine einzelne Krähe, die den Leser in Mercedes Lackeys Geschichte hineinfliegt. Und sie ist es auch, die die Geschichte zu einem Ende bringt. Zwischen den Flügelschlägen der Krähe erzählt Mercedes Lackey die Geschichte des Mädchens Gwyn, das von dem Schicksal an einen kalten und brutalen Ort geführt wird. Gwyn ist jedoch nicht ganz so hilflos, wie sie zu sein scheint, und auch in ihrer Magd Robin steckt mehr, als es der Leser zu vermuten mag. Eine langsam entstehende Liebe führt dann zu dem wirklich unerwartet “Happy End”. Ein Ende, über das man noch während des Krähenfluges aus der Geschichte hinaus nachsinnen kann.
In “Drusilla’s Dream” vermischen sich Drusillas Tagträume, Miles heimliches Hobby – das Schreiben – und der nächtliche Büroalltag zu einer fantastisch angehauchten Liebesgeschichte. Mir wäre es allerdings lieber gewesen, wenn die Geschichte weniger vermischt gewesen wäre. Eine klare Abgrenzung zwischen Rahmenhandlungen und “Traumwelt” hätte das Lesen der Geschichte deutlich vereinfacht – der ständige Wechsel hat mich mehr als nur einmal irritiert – und damit hätte mir die Geschichte vermutlich um einiges besser gefallen.
“Moonglow” ist mein persönlicher Favorit. Catherine Asaro hat es tatsächlich geschafft, eine romantische Liebesgeschichte, faszinierende Persönlichkeiten, eine fantastische Welt und einen spannenden Plot auf wenigen Seiten zu einer Geschichte zu verweben um sie dann mit nichts als ihren Worten zum Leben zu erwecken.
“Counting Crows” ist gut, “Drusilla’s Dream” Geschmacksache, “Moonglow” überflügelt beide – und ist allein schon Grund genug, “Charmed Destinies” zu lesen.