|
Titel: Chamsa - 5 Tage bis zur Ewigkeit Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Das in Rot- und Gebltöne gehaltene Cover des Buches zeigt ein sich küssendes Pärchen vor einem orientalisch anmutenden Zelteingang. Auf mich wirken die zwei Liebenden deutlich älter als die Protagonisten der Geschichte, hübsch anzuschauen ist es allerdings dennoch.
Es sind zwei Welten, die der Zaun und die Todeszone dahinter trennen. Und dennoch überschreiten sowohl Hakim als und Hannah füreinander regelmäßig die Grenze. Weder ihre Religion, noch der Zaun und die dort patroullierenden Wächter können sie trennen. Der heilige Gelehrte Ilyas kann ihnen jedoch nur fünf Tage bis zur Ewigkeit versprechen.
Auch wenn “Chamsa” von der Autorin als Romantasy betitelt wird, hat es nur einen leichten Hauch von Fantasy und dafür einen größeren Teil von Romantik inne. Es ist allerdings nicht nur eine Geschichte von bedinungsloser Liebe, sondern auch eine über Krieg und Hass, über Toleranz und Freundschaft. Nicht umsonst hat die Autorin die Geschichte Bruno Hussar, dem Gründer des jüdisch-arabischen Friedensdorfes Neve Shalom – Wahat al Salam, gewidmet.
Bianca Balcaen beschreibt in ihrer Geschichte zwei Welten. An Hannahs Seite lernen wir erst die jüdische Welt (ihre Welt) kennen und anschließend zusammen mit ihr auch die muslimische Welt. Hakim zeigt Hannah und dem Leser, was der heilige Gelehrte Ilyas Hannah mit Worten sagte: Beide Welten haben mehr gemeinsam als verschieden. Mit der Liebe der zwei kann der Leser die Gemeinsamkeit sehen, aber es gibt auch einige Personen im Buch, die diese Gemeinsamkeit nicht sehen wollen. Letzendlich ist es nicht nur der Zaun, der die zwei Welten trennt.
Die Verbindung zwischen Hakim und Hannah ist stärker als diese Grenze, so stark, dass sogar der Leser sie zwischen den Seiten spüren kann. So stark, dass man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass diese fünf Tage selbst schon eine kleine Ewigkeit sind. Als Leser spürt man allerdings auch schon während dieser Zeit einen Hauch von Traurigkeit – zu Recht, denn ein wirkliches Happy End gibt es nicht. Nur die Hoffnung auf Frieden und Verständnis.
“Chamsa” ist eine wunderschöne Liebesgeschichte mit einem leichten Hauch von Magie. Eine Geschichte, die den Leser verzaubert und ihm zeigt, wieviel fünf einzelne Tage wert sein können. Es ist eine Geschichte, die für Toleranz und Frieden wirbt und zeigt, welche Folgen Hass, welche die Liebe nach sich ziehen: “Es gibt keinen Unterschied zwischen einem jüdischen und einem arabischen Herzen. Sie alle haben dieselben Hoffnungen und Träume.” – Ein Satz, der den Kern der Geschichte beschreibt und einer, der ganz sicher nicht nur auf Juden auf Araber zutrifft. Mir hat die Geschichte gefallen, trotz ihrer Traurigkeit – und ich kann sie bedenkenlos jedem Romantiker weiterempfehlen. Die Botschaft des Buches sollte sich jeder zu Herzen nehmen.