Reihe: House of Night, 1. Band ("A House of Night Novel") Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die sechzehnjährige Zoe ist ein ganz normaler Teenager - fast. Sie geht auf die Highschool und ist gerade mit ihrer Freundin Kayla, kurz K genannt, in eine Unterhaltung vertieft. Es geht um ihren Fast-Freund, den Quaterback der Footballmannschaft. Aber weil der sich innerhalb einer Woche gleich fünf Mal mit Alkohol volllaufen ließ, seine Küsse nach Käsefüßen schmecken (was die aber auch in den Mund nimmt!), will sie gar nichts weiter mit ihm zu tun haben. Während ihre Freundin ohne Punkt und Komma redet, sieht sie zum ersten Mal den toten Typ. Dieser Vampyr-Späher erkennt in ihr seine Auserwählte. Damit wird aus Zoe eine Gezeichnete. Der Nachteil ist: Ihr ganzes Leben wird sich nun ändern. Die erste Änderung ergab sich bereits vor drei Jahren, als ihre Mam ihren Stiefvater heiratete. Der ist ein christlicher Fundamentalist. Ihre Mutter wurde so stark von ihm beeinflusst, dass sie nur noch Ja und Amen zu dem sagt, was er ihr vorbetet.
Zurück zu Zoe, die sich einen abhustet, während sie mit K zusammen herumsteht. Dieser Husten ist ein Symptom, das auftritt, wenn man mit dem Mal der Göttin Nyx gezeichnet wird. Dieses Mal macht sie selbst unter den Vampyren zu etwas Besonderem. Zoe steht eine Wandlung zu einem Vampyr bevor. Diese Wandlung ist nicht ungefährlich, nicht alle Gezeichneten überstehen sie. Wer sich der Göttin verweigert, dessen Überlebensquotient sinkt auf Null. Auf dem Weg zu ihrer Großmutter, einer Schamanin, trifft sie das Schicksal erneut und sie landet schließlich in dem Internat, gezeichnet als Auserwählte der Göttin Nyx. Eine Überlebenschance bietet das House of Night, das Internat für Vampyre. Das Internat bietet die besten Voraussetzungen für eine Wandlung. Wenn es dort nicht ebenfalls um Mobbing, Macht und Magie, Leben und Tod geht. Wenn das das Wichtigste ist, womit die jungen Vampire auf ihre zukünftige Existenz vorbereitet werden, sieht Zoe schwarz für sich. Die Erkrankung, die mit der Wandlung einhergeht, ist in keiner Weise gesundheitsfördernd. Immer wieder sterben die Schüler, die der Wandlung unterliegen. Dadurch lernt sie sehr schnell das Leid kennen, das einen trifft, wenn man einen Menschen verliert.
Diese Informationen mögen genügen, um neugierig auf die neue Serie zu machen. Im Mittelpunkt steht einmal mehr ein junges Mädchen, das langsam zur Frau wird. Mit dabei so wichtigen Accessoires wie Vampyren (nur weil sie mit y geschrieben werden, stellen sie nichts Besseres dar), Kleidung und Make-up. Bei den Eigenschaften dreht sich alles um Aussehen, Liebe, Macht, Herumzicken, Durchsetzungsvermögen, Beziehungskrisen und Erwachsenwerden. Der Handlungsort ist wieder einmal ein Internat, wie es in den meisten Geschichten um junge Mädchen gang und gäbe ist. Dazu kommt, dass das Mutter-Tochter-Autorenteam seine Geschichte ähnlich hält wie das Mutter-Tochter-Schauspielerteam in Gilmore Girls spielt. Das Buch erzählt eine ur-amerikanische Unterhaltungeschichte. Sie trifft auf deutsche Jugendliche nur bedingt zu, wenn es um die Schule etc. geht. Das Gefühlsleben und die Beziehungen sind jedoch überall gleich. Egal, ob in Amerika, Deutschland oder Afrika. Nichts Neues, aber anders.