Titel: Casper |
Als die geldgierige Carrigan Crittenden die Villa Whipstaff Manor erbt, ist sie eigentlich nur auf den dort verborgenen Schatz aus. Doch an diesen heranzukommen gestaltet sich schwierig. In der Villa hausen drei Geister, die keinen länger als wenige Augenblicke darin verweilen lassen. Selbst zahlreiche Spezialisten beißen sich an ihnen die Zähne aus. Doch in Whipstaff spukt auch noch einer vierter Geist. Casper sehnt sich nach einem Freund. Als er im Fernsehen einen Bericht über den "Geisterpsychologen" Dr. Harvey sieht, bringt er Carrigan dazu, diesen für seine drei Onkel zu engagieren. Dr. Harvey bringt auch seine Tochter Kat mit nach Whipstaff, die das eigenwillige Haus faszinierend findet. Schon kurze Zeit später trifft sie auf Casper, und eine tiefe Freundschaft entwickelt sich ...
Brad Silberlings Regiedebüt besticht nicht nur durch ein humorvolles Drehbuch, sondern auch durch eine sehr gute Besetzung, die der oft etwas einfach gestrickten Grundstory etwas sehr Vergnügliches gbt. Christina Ricci ist hier in ihrer wahrscheinlich letzten typischen Teenierolle zu sehen, und Cathy Moriarty (WIE EIN WILDER STIER) gibt die biestige Carrigan mit großer Leidenschaft. Hinzu kommt noch das komödiantische Talent von Bill Pullman (SPACE BALLS) und Ex-Monty-Python Eric Idle. Die wahren Stars des Films sind, wie so oft in Spielberg-Produktionen, die Spezialeffekte. Diese sind allerdings außerordentlich gut, wenn man bedenkt, dass man schon zwei Jahre nach JURASSIC PARK mit CASPER versuchte eine gute Charakteranimation auf die Leinwand zu bringen. Ein Vorhaben, das mehr als gelungen ist. Auch wenn manchmal der Kitsch aus allen Poren trieft, bietet die Adaption der gleichnamigen Comics und der Zeichentrickserie nicht nur für junge Zuschauer einiges sehr Reizvolles. CASPER ist ein harmloser Film, der einfach nur Spaß machen will und es auch tut.
Die vorliegende Special Edition erfreut zuerst einmal durch einen sehr schönen Transfer, dessen Farbgebung und Kontrast mehr als zufriedenstellend ist. Die Schärfe ist ebenfalls auf einem hohen Niveau. An manchen Stellen merkt man allerdings, dass man es mit einem schon etwas älteren Film zu tun hat. In manchen Szenen ist ein leichtes Bildrauschen zu bemerken, das allerdings zu verschmerzen ist.
Der deutsche Ton liegt in Dolby Digital 5.1 und DTS vor. Einen richtig großen Unterschied kann man allerdings nicht zwischen den Spuren bemerken. Bei beiden ist der Sound gut auf die Boxen verteilt, was für einen Film aus dem Jahr 1995 stellenweise überraschend ist. Neben den Geistereffekten verleiht natürlich auch der romantische Soundtrack von James Horner ein großes Raumgefühl. Die englische Tonspur hat die gleichen Eigenschaften wie die beiden anderen und ist, wegen mancher nicht übersetzbarer Gags, ebenfalls zu empfehlen.
Eine rund 50 Minuten dauernde Dokumentation gibt einen Einblick in die Entstehung des Films. Hierbei kommen alle Beteiligten zu Wort, leider zum Teil nur in Archivmaterial aus dem Jahr 1995. Wenn man von der Lobhudelei, die am Anfang der Doku abgelassen wird, absieht, bekommt man einiges an Information über CASPER geboten. Vor allem Brad Silberling zeigt, dass er bei seinem Debütfilm klare Vorstellungen hatte, wie das Endprodukt auszusehen hatte. Ebenfalls sehenswert ist eine Deleted Scene mit einer Gesangsnummer, die aus Kostengründen aus dem Film fiel. Hier bekommt man eine sehr rohe Fassung der Sequenz zu sehen. Die restlichen Extras beschränken sich auf Caspers Spielzimmer, den Kinotrailer und einen DVD-Rom-Bereich, der eher für die jüngeren Zuschauer gedacht ist.
Die Special Edition von CASPER mag auf den ersten Blick nicht so reizvoll erscheinen, doch die gute Qualität des Films und die Dokumentation machen ihn auf jeden Fall sehenswert. Wer Filme wie CASPER mag, ist mit dieser DVD auf jeden Fall gut bedient.