Reihe: Wenn die ganze Welt dich jagt, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Carrington-Katastrophe ist der Folgeband von Das Lazarusphänomen. Der zweite Band wirkt nicht mehr so spannend wie der erste, weil die Idee dahinter etwas abgedroschen wirkt. Als Leser weiß man jetzt, dass Emma zwischen parallelen Welten hin und her springen kann. Das bedeutet, wenn sie wirklich in Gefahr ist, stellt sie sich dieser Gefahr nicht, sondern weicht ihr aus. Auf die Dauer ist die Lage etwas dröge. Ebenso sind die Telepathen, die Emma und Caine jagen, bekannt. Dir große Gefahr reduziert sich somit auf etwas Bekanntes. Daher ist es auch wenig interessant, dass die Gejagten Emma für ihre Zwecke missbrauchen wollen. Nur ist das Ziel der Manipulation nicht deutlich.
In letzter Sekunde entkommen Emma und Caine mit einem Sprung durch Zeit und Raum. Einmal mehr befindet sich Emma in einer Parallelwelt. Sie liegt in einem Krankenhaus. Für sie heißt es nun, die Wirklichkeit, wie sie sie kennt, zu vergessen und neu zu lernen. In der vorherrschenden Wirklichkeit hat weder sie noch ihre Familie gelebt. Barack Obama ist ebenfalls Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Im Bereich der Prominenten gibt es einige, die es zwar in Emmas Welt Ruhm und Reichtum brachten, hier aber unbekannt sind.
Langsam arbeitet sich das Buch zur Carrington-Katastrophe vor. Die Menschen beobachten inzwischen auch am Äquator wunderschöne Polarlichter. Der Wissenschaftler Richard Christopher Carrington war es, der die sogenannten Polar- oder Nordlichter und ihre Auswirkungen beschrieb. Nach dieser Beschreibung der starken Sonneneruptionen und der damit einhergehenden Aussendung gefährlicher Strahlung und diverser Gase steuert die Welt auf eine große Katastrohe zu, die auch bereits die Welt von Caine zerstörte.
Während sich auf dieses Problem einige wenige Menschen konzentrieren, beschäftigt sich Emma eher mit sich selbst. Sie erkennt in den Sprüngen für sich selbst eine Gefahr. Jedes Mal, wenn sie zwischen den Dimensionen hin und her wechselt, sterben bei ihr Gehirnzellen ab. Sie zeigt daher die ersten Symptome von Alzheimer. Erinnert sich an etwas, ohne sagen zu können, woran, oder kann sich an anderes im Gegenzug gar nicht mehr erinnern. Die andere Person, die die Hauptrolle einnimmt, ist Caine und der Leser erfährt in kurzen und knappen Kapiteln mehr über ihn und seine Vergangenheit. Zugleich erfährt man endlich, warum er überhaupt hier ist.
Wer sich in diesem Buch wesentlich mehr und Interessantes erhoffet, wird etwas enttäuscht. Gerade Caine bleibt trotz der Herkunftserklärung eher beliebig. Hier hätte ich mir mehr Spannung erwartet. Der Rückblick in die Vergangenheit ist x-beliebig. Ob der nächste Band besser wird, bleibt abzuwarten. Unterhaltungsiteratur pur, ohne Höhen und Tiefen.