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Originaltitel: Face of the Deep Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
1. Ein Raumschiff wird gekapert
Captain Future versucht vergebens Joan Landers davon abzuhalten, an einem Gefangenentransport teilzunehmen. Da er einen Ausbruch unter der Führung des Schwerverbrechers Kim Evans befürchtet, reist auch er und seine Mannschaft auf dem Schiff mit. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen gelingt den Gefangenen die Revolte, die können in kürzester Zeit alle Bereich des Raumschiffes ausser des Maschinenraumes besetzen. Da Evans droht, die Sauerstoffversorgung abzustellen, gibt Future auf und stellt sich den Verbrechern, die Ankündigen in eine benachbarte Milchstrasse fliehen zu wollen.
Einerseits kann sich Joan Landers nicht entscheiden, die emanzipierte Agentin der Weltraumpolizei oder ein verschüchtertes Häschen zu spielen. Schrecklich, schrecklich. Zudem benutzt man mal wieder "Lichtjahr" als Zeitangabe - böses Faul der Synchronisation.
2. Flucht aus der Milchstrasse
Das Raumschiff verlässt den bekannten Raum, jedoch kommen die Verbrecher nicht mit den Navigationsmöglichkeiten ausserhalb der Milchstrasse klar und holen sich Captain Future zu Hilfe. Dieser stellt entsetzt fest, dass sie sich einem Irrläufer, einem Planeten ohne Sonnensystem schon sehr weit genähert haben und Gefahr laufen, dort abzustürzten. In Panik startet der ausbebrochene Gefangene auf dem Pilotensitz die Triebwerke - und nun ist das Raumschiff rettungslos verloren. Captain Future kann nur mit Mühe den Absturz lindern und seine Mannschaft sowie Evans Männer sicher und unverletzt zu Boden bringen. Professor Simon stellt fest, das der Planet kurz vor seiner Vernichtung steht, aufgrunddessen auch Erdbeben und Vulkanausbrüche an der Tagesordnung sind. Ein solcher Ausbruch hat zur Folge, das das Raumschiff in Lavafluten versinkt und eine Rückkehr in den Weltraum unmöglich erscheint. Jedoch hat Captain Future einen aberwitzigen Plan: Er fordert alle Anwesenden auf, zusammen ein Raumschiff zu bauen!
Hier fehlt in der deutschen Fassung eine komplette Folge, nämlich:
3a: Unmögliche Leistung
Evans Männer und Futures Mannschaft arbeiten gemeinsam an der Schaffung des neuen Raumschiffs Phoenix. Erneut begegnen sie dem Würfelwesen. Während McPhoersen, ein junges Mannschaftsmitglied des Gefangenentransporters, sich in Joan verliebt, findet Captain Future eine uralte Steinplatte, die die Geschichte des Planeten erzählt. So soll er von einem Kometen aus seiner Bahn gedrängt worden sein und seither als Irrläufer durch die Weiten des Weltalles ziehen (klar - ohne Sonne, aber voll mit Leben und Licht - wie logisch, tststs). Ezella und Joan finden die Hauptstadt der Würfelwesen und werden von ihnen gefangen genommen. Future, der durch die Steinplatte (da muss wohl viel drauf gestanden sein) die Sprache der Würfelwesen gelernt hat, folgt ihnen und kann sie befreien. Die fremdartigen Wesen sagen zu, den Menschen bei der Suche nach seltenen Metallen für ihren Raumschiffbau zu helfen. Ebenso wird das erste Zyklotron, ein wichtiger Teil des Triebwerkes, fertiggestellt.
In Deutschland geht es nach Folge 2 direkt hier weiter:
3b. Wer wagt, gewinnt!
Die Future-Mannschaft sowie Evans Männer haben sich aus den auf dem Planet zu findenden Metallen Werkzeuge geschaffen und konnten ein Raumschiff bauen. Dabei haben sie ein seltsames Wesen entdeckt, das aus lauter kleinen Würfeln besteht und sich je nach Erfordernissen neu zusammensetzt. Future vergleicht das Wesen mit Ameisen oder Bienen. Nun fehlt lediglich Calzium noch, um die Triebwerkskontrolle funktionieren zu lassen. Auf der Suche nach dem Mineral gehen alle nicht besonders zimperlich vor (siehe unten). Als dann noch ein Vulkanausbruch droht, beschliesst Future sich zu opfern, und mit seinen Knochen den Triebwerksstart zu ermöglichen. Jedoch wird er von McPhoersen Niedergeschlagen - um sich, anstatt Future zu opfern. Alle sind bestürzt über dessen Tod und Futures fast durchgeführte Selbstopferung. Der Start gelingt und nach kurzer Zeit werden alle von der Weltraumpolizei gerettet.
Hier fehlen nach dem glücklichen Ende in der deutschen Fassung noch schöne Erinnerungen Joans an McPhoersen,
Grundsätzlich eine gute Folge, würde das Seherlebnis nicht durch zwei Sachen getrübt. Ein kleiner Fehler, der hier immer wieder vorkommt, ist die Verwechlung zwischen Sonnensystem und Milchstrasse. Irgendwie haben die Autoren der Synchronisation nie den Kopf in den Nachthimmel gereckt, dann wüssten sie den Unterschied. Was aber schwerer wiegt - und da muss ich die Story kritisieren, ist Futures Umgang mit Intelligenzen. Auf der Suche nach dem Mineral Calzium entdeckt die Future-Mannschaft einen intelligenten Kaktus. Kurzerhand beschliesst man ein fühlendes und denkendes Wesen niederzumachen, auf den reinen Verdacht hin, es könne Calzium enthalten. Das ist mächtig grausam und unzivilisiert!
Captain Future - Die Serie