Titel: Buffy - Gefahr über Sunnydale |
In diesem französischen Spiel, dürfen die Mitspieler die Abenteuer von Buffy und der Scooby Gang miterleben. Ein Spieler ist der Spielleiter und darf wahlweise die Helden gegen „Den Meister“, Spike, Bürgermeister R. Wilkins III und Adam antreten lassen. Das Spiel teilt sich in zwei Phasen auf, die Ermittlungsphase und die Konfrontationsphase.
Zunächst geht es in der Ermittlungsphase darum, herauszufinden, wer der Gegner ist und wie man ihn besiegen kann. Hierzu gibt es insgesamt 5 Hinweise. Der Meister verteilt verdeckt insgesamt 38 Marken, die entweder einen Hinweis enthalten oder eben ein Monster, gegen das die Helden kämpfen müssen. Wichtig ist, dass die Gegner innerhalb von 12 Runden Folgendes in Erfahrung gebracht haben: Name des Gegners, sein Ziel, die Art der Waffe, wie man ihn besiegen kann, zwei Hinweise auf den Unterschlupf. Gelingt ihnen das nicht, sodass der Schurke seine finsteren Pläne verwirklicht, dann haben die Spieler verloren. Man könnte das Ganze ein wenig zusammenfassen als Cluedo mit ein wenig Rollenspiel.
In der Konfrontationsphase müssen die Helden nun in einem Endkampf ihren Gegner besiegen. Hierzu dreht man den Spielplan um und spielt auf einem der vier Felder, je nachdem, wer der Gegner also ist.
Das Spiel ist relativ einfach gestrickt, was man bei einem Franchise-Spiel aber ohnehin erwartet. Auffallend ist, dass auf dem Deckel „Gefahr über Sunnydale - Ein Gesellschastsspiel für 2 bis 6 Spieler ab 10 Jahre“ steht. Ich hatte schon die Befürchtung, wir müssten hier bei Fictionfantasy eine neue Kategorie mit Namen „Gesellschastsspiele“ aufmachen. Doch dies sind nicht die einzigen Fehler. Auf dem Spielplan steht z. B. „Der Lagerhäuser“ oder es ist auch des Öfteren von Wüffeln die Rede. Doch auch die Anweisungen an sich sind sehr geschraubt formuliert und nicht selten widersprüchlich, sodass das Lesen der Anleitung eine ganze Weile dauert. Die Spielidee ist eigentlich gar nicht mal so schlecht, aber die Umsetzung ist eher mau. Die ganze Ermittlungsphase beschränkt sich mehr oder weniger darauf, Plättchen umzudrehen und dann zu kämpfen. Beim Kampf haben die unterschiedlichen Figuren deutlich verschiedene Werte. Eigentlich ist nur Buffy wirklich stark, während andere Figuren nur Kanonenfutter sind. Das mag zwar in der Serie auch so sein, aber für das Spiel ist das nicht so besonders prickelnd, denn während der Spieler mit Jägerin aus dem Vollen schöpfen kann, müssen die anderen mit den Unzulänglichkeiten ihrer Figuren zurechtkommen. Auch die Konfrontationsphase ist nicht sonderlich prickelnd und könnte wesentlich komplizierter sein. Aus diesen Grund ist dies ein Spiel, das spätestens nach zwei, drei Partien langweilig wird, weil der Ablauf zu einfach gestaltet ist und Spieler wie auch Spielleiter zu wenige Möglichkeiten haben, ins Geschehen entscheidend einzugreifen.
Insgesamt ein Spiel, das besser ist als erwartet, das aber recht schnell langweilig wird. Die Ausstattung ist gut gemacht, auch wenn die vielen Fehler und die verdrehte Anleitung wirklich nerven. Ein Jammer, dass der Verlag nicht ein klein wenig weiter gegangen ist und sich mehr Gedanken über die Spielidee gemacht hat. Mit ein paar zusätzlichen Ideen hätte das ein durchaus interessantes Spiel werden können. Freilich war dies natürlich nicht das Ziel, vielmehr wollte man den begeisterten Buffy-Fans ein paar Euros aus den Taschen ziehen.
5 von 10 Punkten.