| Titel: Buffy: Im Bann der Dämonen - Staffel 7 Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Das siebte und letzte Jahr von BUFFY steht ganz im Zeichen des Ursprungs allen Bösen: des First Evil. Dieser Gegner zeigt sich ziemlich trickreich, denn er versucht gleich von Anfang an, alle potentiellen Slayer zu ermorden. Aber nicht nur das, es gelingt ihm auch, die Watchers kaltzustellen, was Giles dazu bringt, so viele wie möglich nach Sunnydale zu führen. Am Anfang der Staffel, die kurz nach den Ereignissen um "Darth Rosenberg" spielt, erlebt man, wie sich Willow langsam erholt und die High School von Sunnydale wieder eröffnet wird. Spike, der am Ende der 6. Staffel verschwunden ist, haust in den Ruinen unter dem Neubau. Er hat nun eine Seele, was ihn in den Wahnsinn treibt. Schon gleich in der ersten Folge bekommt man einen Vorgeschmack geboten, welche durchgehende Storyline verfolgt werden wird und dass die Serie sich ihrer Ursprünge erinnert. Zum Schluss dieser Episode werden noch einmal alle großen Gegner der letzten Staffel präsentiert, was dem Fan sicherlich das Herz höher schlagen lässt. Die Schreiber um Joss Whedon bauen in den folgenden 20 Folgen eine Handlung auf, die in der letzten zu einem wahrhaftig epischen und endgültigen Ende kommt.
Es fällt schon auf, dass man den Einsatz von großartigen visuellen Effekten etwas zurückgeschraubt hat. Dafür stehen die Charaktere und die Storyline im Vordergrund. Die Handlung ist straff konzipiert und bietet dem Zuschauer keine Pause. Er muss am Ball bleiben, um sie komplett mitzubekommen. Bis hin zur letzten Episode wird man davon gefesselt. Es zeigt sich allerdings auch, dass Filme wie die HERR-DER-RINGE-Trilogie auch auf die Inszenierung von Fernsehserien ihre Auswirkungen haben. Was man bei der großen Abschlussschlacht teilweise geboten bekommt, ist wirklich kinoreif, nicht nur was die Spezialeffekte betrifft. Also echt was Sehenswertes, das den Zuschauer mit offenem Mund zurücklässt.
Ähnlich wie bei Season 6 kann auch bei dieser Box das anamorphe Bild über weite Strecken überzeugen. Das Schärfeverhalten liegt für eine TV-Serie auf einem sehr hohen Niveau. Das Bild ist so detailreich, dass man sogar die Sommersprossen von Sarah Michelle Gellar erkennen kann. Auch die knallige Farbgebung kann überzeugen. Nur in einigen dunklen Sequenzen ist ein Bildrauschen zu bemerken, das allerdings zu verschmerzen ist. Der Ton spielt sich hauptsächlich auf den vorderen Lautsprechern ab, aber der Musik gelingt es, etwas Räumlichkeit zu vermitteln. Man hat darauf verzichtet, den Ton künstlich hochzumischen. Aber dennoch bekommt man eine ausgewogene Soundkulisse geboten, die besser klingt als bei den ersten Staffeln.
Bei den Extras setzt man auf den bewährten Mix aus Audiokommentaren zu diversen Episoden und Featurettes, wobei vor allem der Abschluss der Serie im Vordergrund steht. Neben dem mittlerweile schon obliagtorischen Seasonüberblick bekommt man noch Infos über die Potentials geboten. Interessant sind auch die Infos über das Serienende und die Gedanken diverser TV-Kritiker über BUFFY. Stellenweise sind die Featurettes allerdings wieder etwas zu kurz geraten.
Die 7. BUFFY: THE VAMPIRE-DVD-Box stellt nicht nur die letzte der Serie dar, sondern auch das Ende einer Ära. Enstanden nach dem Kinofilm, der nicht sonderlich erfolgreich war, entwickelte sich BUFFY zu einem richtigen Dauerbrenner, der sich auch international behaupten konnte. In Deutschland schaffte die Serie den Sprung aus dem Nachmittagsprogramm zur Primetime, was den Zuschauern zu verdanken war, die regelmäßig guckten. Aber auch wenn die Serie gut bei uns lief, ist die deutsche Synchronfassung zum größten Teil ein richtiger Albtraum. Vieles vom Wortwitz oder Verweise auf die Popkultur gingen darin unter. Zwar besserte es sich ein wenig in den letzten beiden Staffeln, aber letztendlich stellte das Ergebnis nicht ganz zufrieden. Jeder, dem die Serie gefallen hat und der sich die DVDs holen will, findet, sofern er des Englischen mächtig ist, in den UK-Boxen eine echte Alternative. Nicht nur, dass die wesentlich besser aufgemacht sind, man bekommt eine komplette Staffel zu einem Preis, für den es bei uns nur die Hälfte gibt.