Serie / Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von Christian Plötz |
Urteil: Und hier endet des Dichters Höflichkeit ... Man kann es Michael Bishop nicht anlasten, daß der durchschnittliche Mitteleuropäer von Baseball soviel Ahnung hat, wie ein Eskimo von der korrekten Behandlung eines Hitzschlages, man kann ihm auch keinen Strick aus der Tatsache drehen, daß durch die deutsche Übersetzung der Südstaatenslang völlig verschütt geht und nur noch Baseball-Technobabble übrigbleibt, ABER wenn Frankensteins Monster nach 200 Jahren selbstverordneter Isolationshaft in der Wildnis von Alaska seine Liebe zum Baseball entdeckt, sich die Unterschenkel um 40 cm verkürzt um weniger furchteinflößend zu wirken (Sich selbst in einer Höhle fernab der Zivilisation den Unterschenkel absäbeln um ihn hernach wieder zusammenzuflicken, das ist wahre Science Fiction, das artistische Kunststück hätte ich zu gern gesehen), dann kriegt selbst der härteste Headbanger vom Kopfschütteln ein Schleudertrauma. Sich Daniel anzuvertrauen, deuchte Henry zwar eine gute Idee, denn dieser war stumm - nach seinem ersten Kuß (Phoebe, die Nichte des Teammanagers, ein absolut kultiges Schimpfwortrepertoire. Dieser Charakter verdient besondere Beachtung, da er noch lächerlicher ausgefallen ist als die übrigen.) konnte er auf einmal quatschen wie ein Wasserfall. In dieser Freakshow, die durch die Personenkonstellation wuselt, fällt der einzige echte Freak kaum noch auf. Na ja der Schluß des Buches weiß durch einige Akte sinnloser Gewalt zu gefallen, die jedoch keine 600 Seiten geballten Schwachsinn aufwiegen. Abschließend möchte ich anfügen, daß sich meine moderate Kritik nicht gegen den Schreibstil richtet, der ist sogar recht ansprechend, einzig der Plot ist sowas von daneben, daß einem wirklich der Hut hochgehen könnte.
Bewertung: 1 von 10 Punkten