| Brettspiel: Finstere Flure Renzension von Rupert Schwarz |
Fabelhaft: Furchtlos forschtest du nach den 3 Fetischen aus dem finnischen Fjord, mittels flinker und facettenreicher Finten sie fortzuschaffen und damit zu Fürst Fieso nach Frankreich zu eilen um die faszinierende Fee und Freifrau Fabula zu freien. Doch Fieso scheint fremdenfeindlich, welch ein Fiasko! Du landest unter Freiheitsberaubung freudlos und frierend in einer fürchterlichen Festung mit finsteren Fluren. Nun musst du Fiesos Falle entkommen. Furunkulus, das Hofmonster (ein furchteinflößender Freak) wartet schon. Nun heißt es frisch, fromm, fröhlich, frei Furunkulus zu foppen und in die Freiheit zu fliehen.
Vollkommen klar: Beim Lesen dieser Einleitung kommt einem zum ersten mal im Leben in den Sinn, dass es von Vorteil wäre, wenn man lispelte. Nun, der Verlag heißt nicht umsonst 2F und Friedemann Frieses Spiele beginnen immer mit einem F. Doch worum geht es nun genau bei Finstere Flure?
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Mehre Gruppen von Fremden werden in ein fürchterliches Schloss gesteckt und müssen nur durch viele Gänge laufen, um den Ausgang zu finden. Das wäre recht einfach, wenn es nicht das Monster gäbe, das sich auf alles stürzt, was es sieht. Also am besten immer versteckt halten, doch die Möglichkeiten, Deckung zu suchen sind begrenzt und außerdem ist das Verhalten des Monsters nicht immer vorhersehbar.
Der Spieler hat je nach Spielerzahl 4 oder 3 Spielsteine. Die Spielsteine haben hinten und vorne Werte zwischen 1 und 6, wobei beide Werte zusammen immer 7 ergeben. Ist also beispielsweise auf der einen Seite eine 2 so ist hinten eine 5. Nun zieht jeder Spieler seinen Stein ins das Gewirr aus Gängen. Immer, nachdem ein Stein gezogen wurde, wird dieser umgedreht. Dies hat neben einem taktischen Effekt auch den Vorteil, dass man immer weiß, welchen Stein man gezogen hat. Nun ist das Monster dran. Eine der Gruftkarten wird aufgedeckt und das Monster läuft so weit wie angegeben in eine vorgegebene Richtung, die nur geändert wird, wenn das Monster einen Spielstein rechts oder links sehen kann. Ist dies der Fall, dann eilt es auf den Stein zu.
Manchmal zeigen die Gruftkarten auch ein X. D. h. dann, dass das Monster so lange läuft, bis ein Spieler erwischt wurde oder aber das Monster 20 Felder gelaufen ist. Sollte das Monster an eine Wand stoßen, wird es an anderer Stelle wieder auf den Spielplan gelegt und es läuft die fehlenden Züge ab. Dann sind wieder die Spieler dran wie gehabt. Das Ganze wiederholt sich, bis der Gruftkartenstapel bis auf die vorletzte Karte aufgebraucht ist. Nun werden die Karten neu gemischt und das Spiel endet, wenn die letzte Karte aufgedeckt wurde. Jede Spielfigur, die von einem Monster erwischt wurde, kann nun nicht vom Startfeld losgehen, sondern ist vollkommen aus dem Spiel.
Damit das Spiel nicht zu einfach wird, gibt es verschiedenen Elemente, die die Würze ins Spiel bringen. Das sind die Blöcke, die z. B. dem Monster die Sicht verstellen und zum anderen Einfluss auf den Weg nehmen, den das Monster nimmt. So kann es zum Umkehren oder Abbiegen gezwungen werden. Außerdem gibt es Teleportfelder, die das Monster (wohlgemerkt nur das Monster) zu einem anderen Feld bringen. Und da sind dann noch die Blutpfützen, die Monster wie Spieler ein paar Felder rutschen lassen.
Finstere Flure ist ein kurzweiliges, herrlich makabres Spiel, das auch in einer größeren Runde Laune macht. Es ist eines jener Spiele, bei denen der Weg das Ziel ist und bei dem es einen nichts ausmacht, wenn man verliert. So macht es auch nicht viel aus, dass das Spiel eine Tendenz hat, unentschieden auszugehen. Glück und Taktik halten sich die Waage, wobei das Spiel nach einigen Partien immer taktischer wird. Insgesamt ein gelungenes Spiel, an dem Fans der Phantastik ihre Freude haben werden.
7 von 10 Punkten.