Science Fiction Spiele: Cosmic Encounter |
Vor gut einem Jahr ist ein echter Klassiker wieder neu aufgelegt worden. Allerdings nicht in einer so mageren Ausführung wie seinerzeit in den 70er Jahren. Das neue Cosmic Encounter ist ein buntes farbenprächtige Spiel, das nun klare und einfache Regeln hat. Die ursprüngliche Spielidee wurde allerdings nicht verwässert.
In meinen Augen zeichnet das ein gutes Spiel aus: Einfach Spielregeln, die aber einen spannenden und abwechslungsreichen Spielverlauf zulassen.
Aber worum geht es bei Cosmic Encounter. Eine uralte Rasse, die bisher die Galaxis geführt hat, entschließt sich, fort zu ziehen. Nun muss ein Nachfolger gefunden werden. Jeder der bis zu vier Spieler übernimmt eine Rasse, die immer eine besondere Eigenschaft hat, die einen erheblichen Einfluss auf den Spielverlauf hat. Jeder hat in seinem Machtbereich fünf Planeten und muss versuchen fünf Kollonien auf den Planeten der anderen Mitspieler zu erreichten. Aber Vorsicht: Verliert man mehr als zwei eigene Planeten kann man die Sondereigenschaft nicht mehr einsetzen.
SF-Spiele haben oft interessante Mechanismen. So auch Cosmic Encounter. Jeder Spieler bekommt am Anfang 7 Karten, mit denen er die kosmische Schlacht zu sein Gunsten zu beeinflussen versucht. Der Witz ist: Man bekommt erst dann neue Karten, wenn alle Karten in der Hand aufgebraucht sind. Es kann durchaus zu Problemen führen, wenn man am Ende nicht mehr das Richtige auf der Hand hat.
Aber zum Glück gibt es die besonderen Eigenschaften der einzelnen Völker, von denen es insgesamt 20 gibt, aber immer nur maximal 4 für ein Spiel ausgewählt werden. Diese Eigenschaften können helfen, die Zahl der Handkarten wieder aufzufüllen oder aber trotz schlechter Handkarten einen Sieg zu erringen.
Jeder Spieler startet mit 20 Raumschiffen, die er zunächst auf seinen Heimatplaneten verteilt. Diese Schiffe werden dann benötigt um die Heimatplaneten zu verteidigen sowie um feindliche Planeten zu anzugreifen und um eroberte Kolonien auch zu halten.
Ein Sieg und damit der Gewinn einer Kolonie kann auf zwei Arten erreicht werden: Durch Angriff mit dem Ausspielen einer Angriffskarte oder mit dem Ausspielen einer Verhandlungskarte.
Verhandelt wird allerdings nur dann, wenn beide Konfliktparteien eine Verhandlungskarte spielen. Dann haben sie eine Minute Zeit, um sich einig zu werden. Das kann verdammt wenig Zeit sein, wenn große Differenzen zu lösen sind.
Wenn aber nur einer eine Verhandlungskarte spielt, dann hat dieser Spieler den Konflikt verloren.
Allerdings muss der Sieger wegen seiner rücksichtslosen vorgehensweise Reparationen zahlen. Es kommt nicht selten vor, dass es der Unterlegene genau darauf angelegt hat.
Jeder Spieler trägt, wenn er am Zug ist eine Begegnung aus und kann im Falle eines Sieges eine Kolonie gewinnen. Dabei wird per Zufall ermittelt, welchen Spieler er angreifen kann. Nun wird es interessant. Sowohl Angreifer als auch Verteidiger können die anderen Mitspieler bitten, ihnen beizustehen. Das ist nicht ohne Risiko, denn im Falle einer Niederlage werden nicht nur die Schiffe des Angreifers oder des Verteidigers sondern auch alle Einheit die andere Spieler zur Unterstützung geschickt haben, zerstört.
Cosmic Encounter ist ein spannendes und abwechslungsreiches Spiel. Wie das Spiel verläuft hängt vollkommen von den Mitspielern und den Völkern, die sie darstellen ab. Das beeinflusst auch die Länge des Spiel. Ich habe Partien gespielt, die 30 Minuten gedauert haben, aber wir haben uns auch schon über 2 Stunden erbittertste Gefechte geliefert. Es hat sich schnell gezeigt, dass es nicht die Schwierigkeit ist, die ersten vier Kolonien zu erobern, sondern das vor allem um die entscheidende fünfte Kolonie verbittert gekämpft wird.
Das Spiel ist aufgrund seiner Ausstattung sehr teuer und meines Wissens inzwischen vergriffen. Ich habe meines allerdings bei EBay relativ günstig für ca. 25 Zahlungseinheiten bekommen. Und es ist jeden Cent wert!
5 von 5 Saturnringen!
Rupert Schwarz, März 2003