Reihe: Firelight, Band 1
Eine Rezension von Damaris Metzger |
Klappentext
Als sie Will zum ersten Mal sieht, flieht Jacinda vor dem Jungen mit den haselnussbraunen Augen. Denn sie hat ein Geheimnis: Sie ist eine Draki, ein Mädchen, das sich in einen Drachen verwandeln kann. Nur in ihrem Rudel, hoch oben in den Bergen, glaubt sich Jacinda sicher. Sicher vor den Drachenjägern, die es auf ihre schillernde Haut und ihr purpurfarbenes Blut abgesehen haben.
Doch im Rudel braut sich Unheil zusammen. Hat es damit zu tun, dass Jacinda den gut aussehenden Cassian, den zukünftigen Leitdrachen, heiraten soll?
Ihre Mutter verschweigt ihr etwas, als sie bei Nacht und Nebel das Dorf verlassen. Todunglücklich beginnt Jacinda ein neues Leben. Da trifft sie Will wieder und Hals über Kopf verliebt sie sich in ihn. Aber ihre Liebe darf nicht sein, denn Will ist ein Drachenjäger ...
Über die Autorin
Sophie Jordan wuchs auf einer Farm in Texas auf. Die geheimnisvollen Höhlen in den Bergen inspirierten sie schon früh zu Geschichten über Drachen und Jäger. Bevor sie das Schreiben zum Beruf machte, arbeitete sie viele Jahre als Englischlehrerin. Heute lebt die New-York-Times Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Houston. "Firelight" ist ihr Jugendbuchdebüt.
Rezension
Der erste Satz: Als ich auf den stillen See hinausblicke, weiß ich, dass es das Risiko wert ist.
Jacinda ist ein 16-jähriges Mädchen und eine Draki - ein Drachenwesen. Verbote und Anweisungen sind so gar nicht ihr Ding. Darum setzt sie sich auch über das Verbot des Rudelsführers hinweg und verwandelt sich tagsüber, um eine Runde in Drakigestalt zu fliegen. Dies hat fast fatale Folgen, denn sie wird von Drachenjägern aufgespürt und muss in eine Höhle fliehen. Als einer der Jäger ihr in die Höhle folgt, sieht Jacinda schon ihr Ende. Doch zu ihrer Verwunderung liefert sie der Junge nicht aus, sondern verleugnet sie sogar vor seinen Mitjägern.
Um den Konsequenzen des Rudels zu entgehen, flieht Jacindas Mutter mit ihr und ihrer Schwester aus dem Rudelversteck in eine Wüstenstadt. Da Drakis zum überleben Berge und Feuchtigkeit brauchen, hofft die Mutter, dass der Draki in Jacinda verkümmert bzw. abstirbt und sie dadurch ein sicheres Leben als Mädchen leben kann. Doch nicht einmal hier ist Jacinda sicher.
Gleich zu Anfang wird man als Leser in Jacindas gefährliches Leben hineingeschubst. Die Sprache im Präsens (Gegenwart) ist hier hervorragend gewählt und passt sowohl zur anfänglichen Action, wie auch zur Gefühlswelt von Jacinda. Frau Jordan bedient sich hier eines sehr bildlichen Schreibstils, welcher einen die Umwelt von Jacinda geradezu erleben lässt. So wird die Diskrepanz zischen dem autoritären aber sicheren Rudelleben und dem, für Drakis, qualvollen Leben in der trockenen Wüstenstadt besonders deutlich.
Die Charaktere der Draki Jacina und dem Drachenjäger Will faszinieren. Beide Hauptcharaktere überzeugen durch ihre Authentizität, selbst eine noch so kleine Gefühlsregung zwischen den beiden wird so deutlich dargestellt, dass einem des Öfteren ein wohliger Schauer über den Rücken läuft. Die vielen romantischen Szenen lassen das Herz jedes Genreanhängers höher schlagen. Das es bei Jacindas und Wills Zuneigung füreinander einmal zu viel hin und her geht ist eine Tatsache. Romantikfans werden aber mit Freuden darüber hinwegsehen. Hier sollte wohl die Verdeutlichung der "Liebe, die nicht sein darf" hervorgehoben werden.
Bemerkenswert ist, dass es der Autorin gelingt, auch alle anderen Personen so gut zu charakterisieren, dass sie für den Leser zur Geschichte gehören und dieser ihre Farbe geben.
Zwar ist die Annäherung zwischen Jacinda und Will ein Hauptthema der Geschichte, aber auch Jacindas innerer Konflikt ihrer Mutter, Schwester und dem Draki-Rudel gegenüber kommt gut zum Zuge. Mit immer wiederkehrenden Spannungsbögen, wird die Geschichte nie langweilig und entwickelt sich so zu einem echten Pageturner.
Die in "Firelight" verwendeten Wesen der Drakis sind im Romantasygenre etwas Neues und erfrischen dieses Genre tatsächlich. Die Umsetzung ist gut gelungen, nicht kompliziert, aber so, dass man sich diese neuen Wesen gut vorstellen kann.
Es muss hier einfach angefügt werden, dass einige Szenen einen Vergleich mit dem ersten "Bis(s)" Band unumgänglich machen. Beispiele sollen hier, um die Spannung zu erhalten, nicht angefügt werden. Leser besagten Buches werden aber wissen, wovon die Rede ist. Umso verwunderlicher ist es, dass man sich daran einfach nicht stören mag. Wahrscheinlich bringen die romantischen Szenen die Herzen der (wohl überwiegend weiblichen) Leser so zum schmelzen, dass ein Vergleich einfach nicht ins Gewicht fällt. Es scheint Bücher zu geben, bei denen man über solche Tatsachen gerne hinwegsieht. "Firelight" ist so ein Buch!
In den letzten Kapiteln wird die Handlung spannend und dramatisch. Genau so endet das Buch auch. Nicht wenige Leser werden sofort wissen wollen wie es weitergeht. Sie werden sich aber, bis die Fortsetzung erscheint, noch etwas gedulden müssen. Aber wie sagt man doch so schön? Vorfreude ist die schönste Freude!
Persönliches Fazit
Ja, das war genau mein Buch! Tolle Charaktere, ein fesselnder Schreibstil und viel Romantik machen "Firelight" zu einem (Lesehigh)Light für Romantikfans. Überhaupt ist Romantik das Stichwort, denn das wird es - hochromantisch! Den Titel "Brennender Kuss" darf man hier ruhig wörtlich nehmen, denn hier brennt nicht nur die sprichwörtliche Luft! 5 von 5 Sterne!