Serie / Zyklus: Die Nordland-Saga 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Felsenvolk folgt einer Prophezeihung. Unter grossen Entbehrungen erreichte das Felsenvolk das Meer. Schon bald stirbt der Häuptling und ein Wettstreit um den Posten beginnt. Unter dem jungen Häuptling folgt es seinen Visionen und verlässt das Ufer des Kontinents, um über das Meer zu fahren, neues Land zu suchen. Der junge Häuptling Bran hat dabei einen gleichaltrigen Gegenspieler namens Velar. Während des Wettkampfes um den Posten des sterbenden Häuptlings lag Velar bis kurz vor Schluss eindeutig vorn. Dass schliesslich Bran als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgeht, legt man dem Eingreifen eines Gottes zugrunde. Dabei haben die Menschen des Felsenvolkes nur einen Gott. Doch wird der Eine immer wieder abgelöst und durch einen anderen Gott ersetzt. So ist es der Krähengott Kragg, der dem Volk den Weg weist, indem er Bran in Träumen erscheint. Als sich das Felsenvolk aufs Meer hinauswagt, ist es plötzlich der Meeresgott Berav, dem der Häuptling huldigt. Die Fahrt über das Meer führt sie zu unbekannten Inseln. Dort lernen sie einen zunächst gastfreundlichen König kennen. Beim Abschied stellt er sich aber als abscheulicher Sklavenhalter heraus. Auf der schnellen Abreise, die man durchaus auch als taktischen Rückzug oder Flucht bezeichnen kann, stirbt der Häuptling. Doch die kleinen Schiffe des Felsenvolkes sind langsam und so werden sie schnell von dem grossen Schiff des Sklavenhändlers eingeholt. In einem Zweikampf besiegt Bran den Herausforderer. Die Schiffe erreichen bald darauf eine neue Küste, wo sie freundlich aufgenommen werden. Denn die Sklavin die sie befreiten ist die Nichte des Skerg, eines der Herrscher dieses neuen Landes.
Bran verliebt sich in die junge Frau Tir. Um sie jedoch heiraten zu dürfen, wird Bran in einen Kriegszug hineingezogen, der nicht der seine ist. Der Krieg ändert Brans ganzes Leben und er ist froh, als er den verlorenen Feldzug hinter sich lassen kann. Das Felsenvolk wurde zwar freundlich aufgenommen, doch Bran hat sein Ziel, das Land der Träume, noch nicht erreicht.
Andreas Bull-Hansen ist ein sehr guter Autor. Es macht Spass, seine Romane um das Felsenvolk zu lesen. Sie erinnern ein wenig an die Bibel und das Volk der Juden, die ein neues Land suchten und an nur einen Gott glaubten. Sie folgen einem charismatischem Führer, wie damals, als die Menschen Moses in das gelobte Land folgten.
Seine Hauptfigur, der Häuptling Bran, ist sehr gut geschildert, erweckt sofort Vertrauen. Andreas Bull-Hansen beschreibt einen sehr sympathischen Helden, mit dem sich die Leser gerne gleichsetzen. Sie erkennen sich durchaus in den Figuren wieder. Ein Nachteil sind vielleicht seine weiblichen Figuren. Sie entsprechen ganz dem Klischee. Sklavin die befreit wird, Frau die geheiratet wird, die Frau als Heilerin, Ehefrau, Mutter. Dennoch ein lesenswerter Roman. Der norwegische Autor konnte bislang nur diese beiden Bücher in Deutschland veröffentlichen. In seinem Heimatland Norwegen erschienen schon weitere Bücher zu diesem Zyklus.
Eine Übersicht des gesamten Zyklus gibt es auf der Autorenseite.
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