Titel: Bram Stoker`s Dracula Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Dracula ist eine jener Filmfiguren, die nicht tot zu kriegen sind. Ähnlich wie Frankenstein, die Mumie oder Werwölfe taucht er alle paar Jahrzehnte aus seiner kühlfeuchten Gruft auf, um das Blut von jungen Frauen zu trinken. Bisher war es so, dass alle Verfilmungen um den transylvanischen Fürsten auf dem Theaterstück basieren, dessen Quelle wiederum der Roman von Bram Stoker ist. Dies schließt auch die inoffizielle deutsche Verfilmung von Friedrich W. Murnau, NOSFERATU, ein.
Francis Ford Coppola begann eine Karriere bei Roger Corman und seinen B-Filmen, ähnlich wie der James Cameron, Jack Nicholson und James Horner. Er schrieb mit DEMENTIA 13 sein erstes Filmdrehbuch. Dabei handelt es sich um einen Horrorstreifen übelster Sorte, über den man lieber den Mantel des Schweigens hüllt. Dennoch verfügt Coppola über Genreefahrung. Ihm lag schon lange eine Verfilmung von Stokers Roman am Herzen, um auch dessen erotische Aspekte auf die Leinwand zu bringen. Coautor James V. Hart kombinierte die Story der Vorlage mit historischen Fakten um Vlad den Pfähler, der die Vorlage für den Blutsauger bildet. Das Ergebnis ist ein opulenter Film mit grandiosen Darstellern, von denen man diese Intensität nicht zugetraut hätte. Eine Riege Jungstars, allen voran Keanu Reeves, Winona Ryder, Cary Elwes und Bill Campbell, führen die Besetzung an. Aber die beiden Highlights des Films sind Gary Oldman als Dracula und Anthony Hopkins als schrulliger Vampirjäger van Helsing. Unbedingt sehenswert.
BRAM STOKER’S DRACULA war 1999 einer der ersten Titel von Columbia/Tri Star, die mit einer Zusatzausstattung erschienen. Bisher hatte man sich immer mit dem Trailer begnügt. Bei dieser DVD brachte man noch, neben den üblichen Texttafeln, noch eine Dokumentation über die Dreharbeiten und die Figur Draculas unter, die sehr interessant ist. Man bekommt u.a. Teile der Proben der Schauspieler zu sehen und einen Einblick in die Entstehung des Films ohne viel Promo-Brimborium. Außerdem ist noch ein Trailer zu sehen. Der Film selbst beeindruckt von Bild und Ton her. Man sieht ihm keine Sekunde an, dass er aus dem Jahr 1993 stammt. Das Bild ist fast perfekt und hat kräftige Farben, von denen Coppola in diesem Film sehr starken Gebrauch macht. Der englische Ton ist in Dolby Digital 5.1 abgemischt. Er überzeugt in jeder Sekunde durch eine prägnante Räumlichkeit, die vor allem den Score von Wojciech Kilar hervorhebt. Ein wirkliches Highlight für jede DVD-Sammlung.
Weitere Rezensionen zu Büchern, Soundtracks und DVDs findet man unter www.acrusonline.de.