Reihe: Die Bücher des Kataklysmus, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Melissa Osterburg |
Wiedermal ein Buch dessen Vorband ich nicht kannte. Es geht um eine Welt nach der "Apokalypse" wenn man so möchte. Man wird durch das Buch geführt mit sehr viel Feingefühl und Liebe zum Detail. Der Autor gibt einem die Möglichkeit sofort sehr gut einzusteigen, das hat mir wirklich gut gefallen. Die Geschichte wird spannend erzählt. Oft gibt es Perspektivenwechsel, die aber großartig übergeleitet werden, so dass der Leser keine Probleme hat dem Autor zu folgen. Einfach genial!
In der Geschichte geht es um Sal und Shilly. Zwei Magier, die eigentlich nur eins wollen und das ist nicht bemerkt zu werden. Sie versuchen den Spionen zu entkommen und verkriechen sich ziemlich in ihrer Einöde. Doch als ein Homunklus aus der Zwischenöde flieht, beginnt eine spannende Reise für beide, in der es um mehr geht, als um eine durch Experimente geformte magische Kreatur. Sie wollen die Geschichte der Welt wieder ans Tageslicht fördern. Was ist wirklich passiert? Außerdem erhofft sich Sal zu erfahren was mit seinem Vater passiert ist. Fragen, auf die unangenehme Antworten kommen werden.
Es ist eine etwas ungewohnte Art der Fantasy, da sie etwas kantiger, etwas schmutziger wirkt als die gängigen Titel des Genres. Eine gewaltige Erschütterung der Naturgesetze hat dafür gesorgt, dass die frühere Realität zerstört wurde und man sich auf neue Techniken besinnen musste. Geländewagen funktionieren nun mit der Kraft der Veränderung, auf der auch die magischen Talente begabter Personen basieren. Ohne diese Veränderung sind auch keine Technik und keine Magie möglich. Man muss sich als Leser schon tief in diese Welt einlassen, um ihr Flair atmen zu können. Doch dann begeistert sie mit einer unglaublichen Detailtiefe, denn sie ist so weit und umfassend, dass man stets das Gefühl hat, lediglich einen kleinen Bruchteil des tatsächlichen Geschehens mitzuerleben.
Was mich persönlich jedoch sehr gestört hat, ist die schlechte Grammatik des Lektors. "Das" und "dass" wusste er fast nie zu unterscheiden genauso Probleme mit "seinen" und "seinem" und viele andere Fehler zogen sich durch das Buch. Sehr schade. Obwohl mir dabei auch gern mal Fehler passieren war es doch an einigen Stellen sehr auffallend und störend, weil das Buch ja ansonsten sehr gut ist. Ich würde es als Verlag vielleicht doch noch mal durch ein Lektorat schicken.
Des Weiteren gab es ein Wortsuchspiel. Man konnte raten welches Wort fehlt. So etwas nehme ich meist mit Humor und bastel' die Sätze einfach um, aber für andere, die wirklich Williams-Fans sind, wäre das wohl sehr ärgerlich, wenn der Sinn des Satzes erst nach mehrmaligem Lesen aufgeht.
Was außerdem sehr schade ist, betrifft das Cover des Buches. Man sieht eine Stadt auf einem Berg, oder besser gesagt, große Türme und kleine Häuser die von verschiedenen Flugapparaten angesteuert werden. Jedoch fliegt ein Gleiter mit zwei Menschen weit weg von der Stadt. Sind es vielleicht Sal und Shilly? Im Grunde eine gute Idee, leider nur total verpixelt und unscharf. Da haben die Leute beim Cover nicht die beste Arbeit geleistet. Das finde ich sehr schade. Vor allem beim Buchrücken kann man stellenweise die Pixel zählen. Da wurde nicht gerade viel Liebe und Zeit verwendet. Finde ich ziemlich traurig. Was mir aber gut gefallen hat, sind die aufklappbaren Seiten, die man schnell mal als Lesezeichen verwenden konnte. Hat mir persönlich sehr gut geholfen beim Lesen.
Persönliches Fazit: Es könnte ein toller zweiter Band von Sean Williams sein, der durch seine wunderbare Art die Leser durchs Buch führen weiß. Jedoch wird das gemindert durch grammatikalische Fehler und einem ziemlich schlechten Cover, das nicht gerade zum Lesen einlädt. Wenn man über sowas hinwegsehen kann, ist es sicher ein guter Begleiter für Reisen, aber auch für Nachmittage an denen man einfach mal dem Alltag entfliehen möchte. Shal und Shilly sind herrliche Charaktere, über die man hoffentlich noch viel liest. Ich mochte ihre Art sehr. Also alles in allem, würde es nochmal vom Verlag überarbeitet werden, ist es sicher ein Must have fürs Bücherregal, ansonsten ist es eher für unerschrockene Abenteurer, die gerne durch Buchstabenwirrwarr fliegen. :D