Titel: Blutrote Küsse Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Catherine Crawfield ist ein uneheliches Kind. Das macht immer mal wieder Probleme, vor allem wenn man in einem kleinen verschlafenen Nest in Ohio lebt. So auch diese Nacht: Mit dem Pickup ihrer Kirschplantage ist sie unterwegs, mit ein paar Säcken und einer Axt auf der Ladefläche. Die Ladung macht ihr ziemlich viel Kopfzerbrechen, als sie von einer Polizeistreife angehalten wird. Und das nur, weil das Rücklicht defekt ist. Wie soll sie dem Polizisten die Leiche erklären? Doch der lüsterne Mann hat mehr Interesse an dem, was in ihrer Bluse steckt, und glaubt die lahme Erklärung mit den Kirschen in den Säcken.
Catherine ist eine Halbvampirin und wuchs mit dem Hass auf die Vampire auf. Mit dem gleichen Hass, der ihrer Mutter eigen ist. Seither ist sie nachts relativ erfolgreich unterwegs, um Vampire zu jagen und mit einem Holzpflock zu pfählen. Das irritiert die Vampire nicht, bis sie zu spät ist, dass in dem Holz ein reiner Silberstab steckt. Wenn sie auf der Jagd ist, nennt sich Catherine Cat Raven - den Nachnamen nach der Haarfarbe des Mannes gewählt, der ihr erstes Opfer wurde. In der Disco, eine Woche nach dem obigen Vorfall, lernt sie einen neuen Vampir kennen. Der erste Vampir lässt sie abblitzen, wie ein kleines Schulmädchen, und der nächste offenbart sich ihr von selbst. Leider gehen seine Wünsche nicht in Erfüllung.
Am nächsten Abend lernt sie Bones kennen, den Vampir, der sie am Abend vorher abblitzen ließ. Bei ihm gehen alle ihre Tricks ins Leere. Statt seiner befindet sie sich in seiner Gewalt. Ihr Leben steht auf Messers Schneide, als sie sich entschließt, mit einem vampirjagenden Vampir zusammenzuarbeiten. Doch erst mal muss sie die Schulbank drücken, um mehr über die Nosferatu zu lernen. Denn Catherine hat wirklich keine Ahnung von den Eigenschaften und Gewohnheiten der Vampire. Allerdings ist sie Vampiren ähnlicher, als sie glaubt. Wenn sie in Wut gerät, sind ihre Augen genauso grün wie die von Vampiren. Und ihre Kräfte sind wesentlich stärker als die anderer Menschen gleichen Alters.
Bones ist auf der Suche nach einem Vampir, der junge Frauen an andere Vampire liefert, die nicht vermisst werden, weil sie ohne Anhang sind.
Jeaniene Frost erzählt eine Vampirgeschichte, die nicht ganz in das zur Zeit gängige Schema passt. Eine unbescholtene Halbvampirin und ein rachsüchtiger Vampir sind ein unschlagbares Paar, wenn es darum geht, ihresgleichen dem ewigen Tod zuzuführen. Die Spannung ist ungleich höher als bei anderen Romanen dieser Art, vor allem, weil es sich sehr spät herausstellt, dass ein Team gegründet wird. Somit ist der Roman der Beginn einer Reihe.