| Serie/Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Dies ist ein höchst interessantes Bilderbuch aus den 1970ern. Drei langnasige Wissenschaftler und ihr kleiner Computer machen sich auf zum Mond. Der kleine Computer ist der Führer und zeigt den Wissenschaftsteam den schönsten Weg zum Mond.
Nach einer fantastischen Reise erreichen sie unbeschadet den Mond. Während die Wissenschaftler nach der Landung sofort mit Geschäftigkeit beginnen, macht sich der kleine Computer auf, den Mond zu erkunden. Bald trifft er auf ein seltsames Gebilde aus silberen Würfeln. Beim näheren Hinkommen erkennt er die Würfel. Das waren Freunde aus der Computerschule, doch warum sind sie so traurig? Nun, sie sollen die Öde des Mondes erkunden und alles Ungewöhnliche zur Erde funken, doch es geschieht nie etwas ungewöhnliches. Das macht den kleinen Computer so traurig, dass er zu weinen anfängt und überall dort, wo eine Träne hinfällt wächst eine Blume. Selbst die Wissenschaftler sind gerührt und auch die Computer sind jetzt froh, denn um sie herum blühen wunderbare Blumen. So können der Computer und die Wissenschaftler wieder zu Erde zurückkehren und lassen froh Computer zurück.
Man muss gar nicht nachschlagen, wann das Buch erschienen ist um zu erraten, aus welcher Zeit dieses Buch stammt. Zum einen die fast kindliche Technik-Begeisterung, die dieses Buch jedoch schon auf den Arm zu nehmen beginnt. Und dann ein kräftiger Schuss Hippy Mentalität.
Der kleine rote Computer hat eine grüne Blume oben auf und ist Farbpunkt in einer tristen Welt.
Die Sache mit den Computern auf dem Mond ist da schon eher ungewöhnlich. Die Faszination der elektronischen Datenverarbeitung war noch ungebremst und man hatte noch keine schlechten Erfahrungen mit abstürzenden Computern gesammelt.
Das Bilderbuch ist heute natürlich absolut nicht mehr zeitgemäß. Die Geschichte hat eine surreale Note, wenngleich sie für Kinder bestens verständlich ist. Ja, man muss eigentlich sagen, dass Kinder die seltsame Erzählung besser aufnehmen, da sie alles als gegeben akzeptieren und sich nicht, wie wir Erwachsene, sich an den Unmöglichkeiten stoßen. Auch zeichnerisch ist das Werk ungewöhnlich. Bunte, aber stets in gedeckten Farben gehaltene Zeichnungen und eine teilweise fast kindlich anmutende Darstellung machen diese Bilderbuch zu etwas ganz eigenes. Aber das Buch ist, das kann man drehen und wenden wie man will primär ein Zeitdokument und nur sekundär ein Bilderbuch.
Themenbereich "Phantastik für Kinder und Jugendliche"
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