Genre: Mystery / Action / Comedy Eine Besprechung / Rezension von Judith Gor (Weitere Rezensionen von Judith Gor findet ihr hier auf fictionfantasy oder auf ihrer Website www.literatopia.de) |
Auch als angehender Exorzist muss Rin büffeln, dabei liegt dem Hitzkopf die Praxis viel besser. Gelegenheiten, seine Kräfte einzusetzen, gibt es genug, doch Rin muss sich zurückhalten – schließlich soll niemand wissen, dass er ein Sohn Satans ist. Seine Mitschüler wundern sich über seine heftigen Reaktionen und mit seinem Rivalen Bon gerät Rin immer wieder aneinander. Dennoch entwickeln sich nach und nach Freundschaften und Rin erlebt so etwas wie einen normalen Adeptenalltag. Noch tut er sich schwer damit, in der Gruppe zu kämpfen und riskiert viele Alleingänge, doch die anderen machen ihm klar, dass man gemeinsam stärker ist. Rin zur Seite steht nun die Caith Sith seines Ziehvaters Fujimoto, eine Dämonenkatze, die eine Vorliebe für Katzenminzewein hegt. Doch es gibt auch neue Feinde, wie den Erdkönig Amaimon, der ebenfalls ein Sohn Satans ist und seinen Bruder herausfordert …
Der Anime hält sich weiterhin stark an die Ereignisse im Manga, wobei hier das Ende des zweiten Bandes sowie der komplette dritte Band abgedeckt werden. Mit „Tiefsee-Dämon“ ist erstmals auch eine Folge dabei, die sich inhaltlich nicht mit der Mangavorlage deckt und das Wesen der Dämonen näher beleuchtet. Als Setting dient ein Ausflug ans Meer, an dem nicht alle Adepten teilnehmen. Nach diesem lockeren Intermezzo geht es rasant weiter und mit Shura Kirigakure erhält Rin eine eigenwillige Lehrmeisterin, die seinem Vater Fujimoto versprochen hat, ihm den Umgang mit dem Schwert beizubringen. Allerdings hat sie vom Vatikan den Auftrag erhalten, alles, was auf eine Verbindung mit Satan hindeutet, zu vernichten. Der Akademieleiter Mephisto Pheles spielt dabei eine undurchsichtige Rolle und es bleibt vorerst unklar, was dieser extravagante Kerl wirklich will.
Thematisch stehen bei den Episoden 8-13 die freundschaftlichen Bindungen zwischen den Adepten im Vordergrund, wobei Rin sich immer besser in die Gruppe einfügt. Aber auch unter seinen Mitschülern gibt es Einzelkämpfer, die sich erst an die Gemeinschaft gewöhnen müssen. Einzig Shiemi, die von Rin vor einem Pflanzendämon gerettet wurde und nun selbst Exorzistin werden möchte, bemüht sich in ihrer kindlichen Naivität, mit jedem Freundschaft zu schließen. Die Charaktere sind allesamt unterschiedlich und auf ihre Weise glaubwürdig, für jeden Geschmack ist jemand dabei, mit dem man mitfiebern kann. Nach wie vor heimst Rin die meisten Sympathiepunkte ein, denn man spürt durchweg den guten Kern unter der aufbrausenden und feurigen Schale. Und letztlich sorgt er mit seinen regelmäßigen Ausbrüchen für viele humorvolle Momente und macht Blue Exorcist zu einem höllischen Spaß.
Die Bildqualität bleibt auch bei dieser Blu-ray hervorragend, wodurch Blue Exorcist auch auf einem durchschnittlich großen Flatscreen phänomenal aussieht. Als Extras gibt es weitere Post- und Tarotkarten und Miniepisoden, die allerdings nicht synchronisiert sind. Auch sollte die, die gerne den Abspann überspringen, darauf achten, die Storyteile nach den Folgen mitzubekommen. Oft sind es humorvolle Zugaben, teilweise werden aber auch für die Haupthandlung wichtige Szenen gezeigt. Sowohl actionlastige als auch ruhige Szenen werden von einem stimmungsvollen Soundtrack untermalt.
Fazit
Auch die zweite BD von Blue Exorcist sieht phänomenal aus und überzeugt mit tollen Zeichnungen sowie einem stimmungsvollen Soundtrack. Die Macher halten sich weiterhin stark an die Mangavorlage und so widmet sich die Story nach einem rasanten Anfang den Beziehungen zwischen den Charakteren. Dabei kommt der Zuschauer ein wenig zu Atem und wird mit humorvollen Einlagen bestens unterhalten – bis am Ende wieder sprichwörtlich die Hölle losbricht. Blue Exorcist liest sich bereits als Manga klasse, wird vom Anime in punkto Atmosphäre aber locker geschlagen. 8,5 von 10 Punkten.
Rezension zu Blue Exorcist (Volume 1)