Titel: Bloodlines: Falsche Versprechen |
Inhalt:
Sydney Sage ist Alchemistin und hat sich dem Schutz der Menschheit vor den Vampiren verschrieben und versucht um jeden Preis. Deren Existenz geheim zu halten. Bei den Vampiren unterscheidet man zwischen den normalerweise eher ungefährlichen Moroi, den Dhampiren und den Strigoi, der Blutgier verfallene tote Vampire, die nur aufs Töten aus sind. Vor kurzem erst hatte Sydney dem Dhampirmädchen Rose, welches sie in Russland kennengelernt hatte, zur Flucht verholfen, da sie unschuldig des Mordes angeklagt und eingesperrt gewesen war. Auf Grund dieses Verrats an den Alchemisten wurde sie vorerst suspendiert, doch nun wartet ein neuer Auftrag auf ihre Familie und sie tut alles dafür, damit nicht ihre kleine Schwester vorgeschickt wird.Nach einem Anschlag auf das Königshaus der Moroi muss Jill, die jüngere Schwester der Moroi-Königin Vasilisa Dragomir in Sicherheit gebracht werden und dies erfordert ebenfalls Schutz durch die Alchemisten. Sydneys Aufgabe ist es, mit Jill und ihrem Wächter Eddie inkognito auf ein Internet in Palm Springs, Kalifornien zu gehen, wo Jill sowohl vor den Regimegegnern, als auch vor Strigoi recht sicher sein sollte. Doch dort warten bereits andere Probleme auf die kleine Truppe.
Fazit:
„Bloodlines – Falsche Versprechen“ ist der erste Band der Spin-Off-Reihe von der Erfolgsreihe „Vampire Academy“ von Richelle Mead. (Aus rechtlichen Gründen wird diese Spinn-Off-Reihe jedoch unter dem Titel „Vampire Academy“ weiterlaufen – dadurch stellt dieses Buch den 7. Band dar)
Protagonistin ist in dieser Reihe die 18jährige Alchemistin Sydney, die durch ihre vorangegangen Taten nicht gerade in der Gunst der Alchemisten steht. Um sich ihre Ehre und ihren guten Ruf zurück zu verdienen und ihre kleine Schwester zu schützen übernimmt sie den Auftrag, die Moroi-Prinzessin Jill zu beschützen. Sydney kann man wahrlich als unnahbar bezeichnen, da sie stets ihre professionelle Fasade aufrecht erhält und sich stets versucht, unter Kontrolle zu halten. Von Freundschaft oder Liebe versteht sie nicht viel, da sie von ihrem Vater zu Hause unterrichtet und von der sozialen Welt komplett abgekapselt wurde. Sie lässt niemanden an sich heran und Komplimente sind ihr unheimlich. Außerdem hat sie das Pech, im Revier von Keith Darnell zu arbeiten, den sie über alles hasst. Er selbst ist ebenfalls nicht begeistert davon und tut alles, um sie endgültig aus dem Dienst zu katapultieren. Er bezeichnet sie als „Vampirliebchen“, da es sich unter den Alchemisten nicht gehört, zu viel mit den Vampiren zu tun zu haben. Dass Sydney Rose’s Befreiungsaktion nicht aus eigenen Stücken veranstaltet hat, wissen sie nicht und sind dadurch der Meinung, Sydney hätte dies aus purer Sympathie und Freundschaft getan.
Ein wenig grenzt dieses Denken der Alchemisten schon an Rassismus, da sie die Vampire nicht in ihrer Welt akzeptieren können. Für sie sind sie alle böse, egal ob Moroi, Dhampir oder Strigoi, obwohl das lediglich auf die Strigois zutrifft. Sydney sieht das alles bereits ein wenig lockerer, trotzdem hält sie die Distanzt, obwohl sich trotzdem schon bald ein freundschaftliches Band zwischen ihr, Jill, Eddie und sogar Adrian, mit dem sie sich ständig streitet, entsteht. Dadurch muss sie des öfteren über ihren Schatten springen und Gefühle zulassen, die sie sich vorher nicht eingestehen wollte.
Der Moroi Adrian Ivashkov spielt in „Bloodlines“ ebenfalls eine große Rolle. Er begleitet Jill und Eddie nach Palm Springs, wohnt allerdings nicht im Internet, sondern bei einem anderen Moroi. Trotzdem ist er stets zugegen, wenn etwas wichtiges ansteht und versucht durch seinen Charme und seine gespielte Fröhlichkeit die tiefen Depressionen, gegen die er zu kämpfen hat, zu überspielen.
„Bloodlines“ unterscheidet sich im wesentlichen zu „Vampire Academy“ dadurch, dass die Geschichte aus der Sicht eines Menschen geschildert wird. Sydney kennt zwar die Welt der Vampire genauestens, jedoch sind für sie immernoch einige Dinge neu – zum Beispiel die Tatsache, wie menschlich diese Jugendlichen im Grunde doch sind. Während man in „Vampire Academy“ mit dem Dhampirmädchen Rose Hathaway auf die Reise durch die Vampirwelt ging, muss Sydney sich ersteinmal rantasten und noch einiges über das Zusammenleben lernen, sowie ihre Vorureile, die alle Alchemisten haben, überwinden.
Vom Schreibstil her kann man wie immer nicht meckern. Richelle Mead schreibt sehr unbefangen und authentisch, sodass man sich wunderbar in die Situation dieser Teenager einfügen kann.
Allerdings gibt es zu kritisieren, dass dieses Buch an manchen Stellen doch recht vorraussehbar war, während Richelle Mead in „Vampire Academy“ gerade mit dem Gegenteil geglänzt hat. Außerdem ist die Geschichte anfangs ein wenig vor sich hin geplätschert, sodass ich erstmal eine kleine Anlaufzeit brauchte, ehe ich voll in die Geschichte eingestiegen bin. Außerdem hat mir die Romantik gefehlt. Nachdem großn angekündigt wurde, dass sich zwischen Sydney und Adrian etwas anbahnen soll, war ich diesbezüglich doch etwas enttäuscht. Aber man kann ja noch auf die Folgebände hoffen.
Trotzdem hat es mir insgesamt wieder richtig gut gefallen und ich bin gespannt, wie es in „Die goldene Lilie“ weitergeht.