|
Titel: Bloodlines: Falsche Versprechen |
Kurzbeschreibung:
Als Alchemistin ist es Sydneys Aufgabe, die Geheimnisse der Vampire zu bewahren und gleichzeitig die Menschen vor den Blutsaugern zu schützen. Da gerät Jill Dragomir, die Schwester der Vampirkönigin Lissa, in tödliche Gefahr, und die Moroi müssen sie verstecken. Um einen Krieg zwischen den Vampiren zu verhindern, soll Sydney über Jill wachen. Gemeinsam flüchten sich die Mädchen an einen Ort, wo niemand eine Vampirin vermuten würde: ein Internat für menschliche Schüler in Kalifornien. Doch damit fängt der Ärger erst richtig an ...
Meine Meinung:
Nachdem Vampire Academy beendet war hat sich Richelle Mead einer neuen Hauptprotagonistin angenommen: der Alchemistin Sydney. Solltet ihr vorhaben, die Vampire Academy Reihe noch zu lesen, muss ich euch vor Spoilern zu dieser warnen! Das Ende der Reihe ist für die Handlung in diesem Band nämlich mit ausschlaggebend.
Die Autorin arbeitet in Bloodlines mit bereits aus der Vampire Academy Reihe bekannten, in dieser jedoch nicht allzu tief ins Detail gegangenen, Protagonisten. Hierzu zählen die Alchemistin Sydney, Jill, Eddie und auch Abe. Das Hauptaugenmerk liegt zu Beginn auf der Einführung in die Geschichte. Dies wäre auch der einzige Punkt, welchen ich etwas zu bemängeln hätte. Denn bis zur Hälfte des Buches plätscherte für mich die Handlung etwas vor sich hin. Dies lag großteils an einigen Wiederholungen. So war auch mir irgendwann klar, dass z.B. Sydney eine strenge Kindheit, geprägt durch ihren sehr strengen Vater durchleben musste und deshalb so agiert, wie sie es in gewissen Situationen tut.
Das Hauptaugenmerk liegt in "Bloodlines" vorrangig auf Sydney (aus deren Erzählperspektive man der Handlung folgt) und Jill. Jill, welche durch ihren Verwandtschaftsgrad in tödlicher Gefahr schwebt und deshalb versteckt werden muss, soll nun von Sydney und Eddy vor jeglichen Gefahren geschützt werden.
Durch die Ich-Perspektive von Sydney, weiß man zu Beginn nicht, was genau es mit dem Angriff auf Jill auf sich hat, welcher hin und wieder angesprochen, jedoch immer wieder schnell abgetan wird. Der Versuch, hierdurch einen Spannungsbogen zu erzeugen gelang für mich leider nur teilweise. Mit der Zeit wurde es durch stets wiederholende Andeutungen, jedoch nie ausgesprochene Tatsachen, langwierig dem weiterhin gebannt zu folgen. Nachdem das Rätsel um den Angriff auf Jill aufgelöst wurde, folgten weitere kurze Anrisse von Dingen, welche den Spannungsbogen wieder aufbauen konnten.
Adrian, auf dessen Charakter ich mich nach dem für ihn traurigen Ende von Vampire Academy sehr gefreut habe, taucht hier ebenfalls auf. Sein Charakter ist, wie schon in Vampire Academy, zerrissen und chaotisch dargestellt. Die Liebe von Rose, welche ihm nicht in gewünschter Weise entgegengebracht wurde, hat es ihm und damit auch seinem Werdegang nicht gerade einfach gemacht und so versucht er, sich der Vergangenheit zu entziehen, was ihm mäßig gelingt. Mit Sydneys Hilfe versucht er sein Leben ein bisschen zu ordnen. So helfen sich beide in den verschiedensten Situationen, was mich den Beginn einer eventuellen Liebesbeziehung nicht ausschließen lässt.
Wer jedoch hofft, in Bloodlines große Romantik zu lesen, den muss ich leider enttäuschen. Vereinzelte Andeutungen waren zu erkennen, jedoch wäre dieser Handlungstrang zu gewollt im Gesamtbild der Geschichte erschienen. Deshalb bin ich der Autorin nicht böse, diesen (vorerst?!) außen vor gelassen zu haben, denn die Geschichte wirkt dadurch wesentlich schlüssiger.
Dafür ist eine gute Prise Humor mit eingeflossen. Die Dialoge zwischen Adrian und anderen Protagonisten, habe mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern können, denn seine sarkastische Art, ist einfach das, was seinen Charakter ausmacht und weshalb er meinen Lieblingscharakter darstellt. Sydney hingegen wirkt sehr reserviert und lässt sich, aufgrund ihrer Erziehung, viel gefallen. Doch mit der Zeit wird auch sie wagemutiger und gibt an den richtigen Stellen Konter.
Auch Jill möchte ich nicht außen vor lassen. Denn Jill war leider diejenigen, welche mir mit der Zeit ziemlich auf die Nerven gegangen ist. Dass sie das Küken der Gruppe darstellt, lässt sich nicht bestreiten, aber ihre doch leicht naive Art, war mir manchmal zu viel des Guten.
Wie sich unschwer erkennen lässt, sind die Charaktere durchweg sehr facettenreich dargestellt, sodass für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte.
Gekonnt gelang es der Autorin, nach der für mich zähen "Einleitung" das Ruder noch einmal umzureisen wodurch ich die verbleibenden Seiten am Stück verschlingen musste. Die Situation spitzt sich zu und die Andeutungen einiger Dinge bekamen nun Hand und Fuß.
Das Ende bietet keinen allzu fiesen Cliffhanger, macht jedoch sehr neugierig darauf, wie es in Palm Spring, dem Schauplatz der Handlung, weitergehen mag. Durch dieses Ende gelang Richelle Mead ein gelungener Schachzug, denn ein bereits bekannter Charakter aus der Vampire Academy Reihe taucht auf, welcher verspricht, die ganze Handlung sehr interessant werden zu lassen und mich damit umso neugieriger macht!
Mein Fazit:
Der Beginn von "Bloodlines - Falsche Versprechen" hat sich für mich etwas zäh gelesen. Nachdem der einleitende Teil jedoch passé war, wurde ich in den Bann der sehr schönen und bildlichen Schreibweise von Richelle Mead gezogen. Hier nimmt die Handlung noch einmal an Spannung zu, wenn auch einige Dinge leicht vorhersehbar waren. "Bloodlines" hat mir gut gefallen und bietet für den Folgeband eine sehr gute Vorlage, welche neugierig auf mehr macht.
Deshalb warte ich gespannt auf die Fortsetzung "Golden Lily" und es gibt von mir
4 von 5 Bücherjunkies