Titel: Blood Lad, Band 1 Eine Rezension von Anja Darmstadt |
Der japanbegeisterte Vampir Staz führt in der Dämonenwelt ein recht angenehmes Leben als Territorialboss. Dementsprechend angesehen ist er bei seinen Untergebenen. Nach außen hin gibt er den coolen Herrscher, doch in Wahrheit ist er ein Nerd und absolut japanbegeistert. Als sich das japanische Schulmädchen Fuyumi in die Dämonenwelt verirrt, wird für Staz ein Traum wahr. Doch bevor er sich richtig mit Fuyumi beschäftigen kann, wird sie versehentlich von einer fleischfressenden Pflanze getötet und ersteht als Geist wieder auf. Kurzerhand verspricht Staz ihr, sie wiederzubeleben. Dies ist nur der Beginn einer wahnwitzigen Odyssee durch die Dämonenwelt auf der Suche nach dem “Buch der Wiederbelebung”.
Der erste Band der Blood Lad Reihe bietet eine kurzweilige Einführung in Staz’ Welt. Yuuki Kodama fackelt nicht lange und bringt Fuyumi direkt im ersten Kapitel um die Ecke, um die Weichen für die nachfolgende Handlung zu stellen. Denn Staz ist vom ersten Moment an vernarrt in das schüchterne und (dem Klischee entsprechend) vollbusige Schulmädchen und will sie vom Tode auferstehen lassen. Dafür beschließt er sogar recht emotionslos seinen Job als Territorialboss an den Nagel zu hängen. Die Charaktere entsprechen zumindest auf den ersten Blick den gängigen Stereotypen: Staz ist der coole Anführer, Fuyumi das naive Schulmädchen, das einen Großteil ihrer Intelligenz in zwei Melonen vor dem Körper trägt. Am Endes des Bandes kommt dann noch der grimmig dreinblickende Erzrivale hinzu.
Der Zeichenstil entspricht dem gängigen Stil der für die männliche Zielgruppe ausgelegten Mangamagazine und wirkt durch die geraden Panels, die nur ab und zu durch ganzseitige Bilder abgelöst werden, erfreulich aufgeräumt.
Charaktere
Staz Staz ist ein Vampir und Territorialboss in der Dämonenwelt. Er war noch nie in der Menschenwelt und hat auch noch keinen Menschen ausgesaugt. Wenn er nicht gerade sein Territorium verteidigt, ist er der absolute Japan Fanboy und hängt vor seiner Spielekonsole. Sein Zimmer ist mit Manga und Videospielen vollgestopft. Deswegen ist er auch total begeistert, als sich Fuyumi in die Dämonenwelt verirrt. Nach ihrem unfreiwilligen Tod beschließt er, sie wiederzubeleben.
Fuyumi Fuyumi ist ein schüchternes japanisches Schulmädchen, das sich versehentlich in die Dämonenwelt verirrt, weil sich in ihrem Zimmer ein Portal geöffnet hat. Bevor sie wieder zurück nach Hause gehen kann, wird sie von einer Monsterpflanze gefressen und kehrt als Geist ins “Leben” zurück. Staz will sie wiederbeleben, um ihr Blut saugen zu können. Fuyumi arrangiert sich recht schnell mit ihrer neuen Situation, auch wenn sie natürlich schnellstmöglich wieder ein normaler Mensch sein will.
Der erste Band entlockte mir durch Staz’ “Fangirling” in der Menschenwelt und die Andeutungen bezüglich Dragon Ball und Final Fantasy den ein oder anderen Schmunzler, für Begeisterung reicht es aber noch nicht. Die gewollt jugendliche Sprache ließ mich auf den ersten Seiten ein wenig zusammenzucken (Staz fragt sich z. B. “Welche Mucke wäre fett?”), vielleicht bin ich dafür inzwischen aber auch einfach zu alt geworden ;-) Die Klappentexte der folgenden Bände lassen mich auf jeden Fall neugierig werden, wie es mit dem japanverrückten Vampir und dem Geistermädchen weitergeht. Und für die äußerliche Gestaltung der Reihe hat Tokyopop definitiv die volle Punktzahl verdient! In der ersten Auflage glänzen die einzelnen Bände nämlich mit einem dem Cover angepassten neonfarbigen Schnitt. Ein echter Hingucker!