Reihe: Scott Bradley … our new Ace in Space! Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Achtzehn Geschichten, von I bis XIX durchnummeriert (es fehlt also was), dazu ein Epilog und das Prequel, dann stimmt die Anzahl (achtzehn Geschichten) wieder. Und weil es immer wieder heißt, einer allein könne nicht so verrückt sein, halfen Andreas Winterer die Autoren Franz Grieser und Peter Hostermann. Wer jetzt von den Geschichten auf den Geisteszustand der Autoren schließen will, liegt wahrscheinlich verkehrt. Aussagen wie "Die sind ja verrückt!" oder "Die sind genial!" mögen beide richtig oder falsch sein. Zumindest tummeln sie sich dort auf Messers Schneide und können sich für keine Richtung entscheiden.
Irgendwo stand, das Buch solle im April erscheinen. Dies war aber wahrscheinlich einer dieser Aprilscherze. Wahrscheinlich feierten Autor und Herausgeber auf den Malediven bereits den kommenden Erfolg ein wenig vor. Wie dem auch immer sei, eine Frage stellt sich den Lesern bestimmt: Wer zum Teufel ist Scott Bradley? Der Erbe des Universums? Wohl kaum, denn erstens trägt jemand anders diesen Titel und zweitens ist es eher so, dass Scott für die Erschaffung zuständig war, also eher der Papa.
Scott Bradley ist der Weltraumheld, der den Weltraum und die Abenteuer darin quasi erfunden hat. Gut, es gab ein paar Autoren davor, die sich in ähnlicher Weise damit beschäftigten, doch niemand bringt es so auf den Punkt wie Scott. Endgültig. Er ist der Mann fürs Grobe, wenn es darum geht, Blondinen flach- und Monster umzulegen. Er schießt zuerst und fragt dann, was überhaupt los ist. Er trifft sich mit zwielichtigen Typen in noch zwielichtigeren Spelunken (wenn es die Steigerung dazu überhaupt gibt). Scott zerlegt Worthülsen anderer mit spitzer Zunge oder dem Blaster, zerstört Planeten mit Tektonikbomben, und wenn es sein muss, pustet er auch mal eine Sonne aus, selbst wenn es die letzte ist. Scott Bradley ist der Weltenretter, der Held, der Kämpfer gegen Gut und Böse. Denn sein Wort ist Gesetz. Und wenn es heißt: ‚Es werde Licht’, wird nicht lang gefragt, sondern der Schalter umgelegt.
Achtzehn großartige SF-Parodien, die sich mit den Büchern und Filmen auseinandersetzen, die in aller Munde waren. Drei Autoren, ein Held, wenn nicht sogar DER Held, sorgen für grandiose, manchmal an Slapstick erinnernde Unterhaltung. Komik, gepaart mit Zynismus und Gesellschaftskritik, sorgt für ein paar vergnügliche Stunden. Die wahnwitzige Weltraum-Satire, hauptsächlich von Andreas Winterer, lässt kein Auge trocken und macht Lust auf mehr. Zum Glück steht im Buch: Fortsetzung folgt!