Titel: Blindwütig Eine Rezension von Martin Wagner |
Wir Rezensenten haben es nicht immer leicht. Schreiben wir eine positive Rezension, dann sind wir Handlanger der Verlage und wurden für die Rezension bezahlt. Schreiben wir eine negative Rezension, dann wirft man uns vor, zum Einen keine Ahnung zu haben und zum Anderen einfach unsachlich zu sein oder das Buch gar nicht gelesen zu haben. Egal wie die Rezension ausfiel, es ist sehr selten, dass der Autor selbst das Wort an den Rezensenten richtet, was vielleicht auch ganz gut ist..
Dean Koontz braucht sich über schlechte Rezensionen selten Gedanken zu machen, denn seit Jahren sind seine Romane Kassenschlager. Auch seiner neuer Roman hat sich in den USA bereits sehr gut verkauft und die hier rezensierte Übersetzung erschienen beim Heyne wird sicher auch viele Abnehmer finden. „Blindwütig“ lautet der Titel des Romans und er entführt den Leser in die Welt der Kritiken und Rezensionen, mit einem wirklich düsteren Ausgang.
Der Autor, um den es im Roman geht, kann sich eigentlich auch nicht beklagen, vielen guten Rezensionen seines neuen Buches steht eine vernichtende entgegen. Das sollte eigentlich kein Problem sein und dennoch nagt es am Ego des Autoren und er sucht das Gespräch mit dem Rezensenten. Cuby Greenwich ist der Autor und Shearman Waxx der Kritiker. Letzterer kann mit Kritik an seiner Kritik auf den ersten Blick so gar nicht umgehen und nimmt sich vor Greenwichs Familie auszulöschen. Schon bald wird jedoch klar, dass hinter Waxx mehr steckt als nur ein miesgelaunter Kritiker, denn Greenwich scheint nicht sein erstes Opfer zu sein. Zum Glück wird aber auch bald klar, dass die Greenwichs und insbesondere der kleine Milo auch nicht ganz ohne sind. E beginnt ein Kampf um Leben und Tod und am Ende ist nichts mehr, wie es vorher war.
Dean Koontz muss sich nicht mehr beweisen und dennoch ist dieses Buch ein Beweis seines Talentes. Spannend von Anfang bis Ende, mit tollen runden Protagonisten und Antagonisten und vor allen Dingen mit vielen Überraschungen. „Blindwütig“ ist nämlich mehr als ein Thriller, es ist ein Buch über Verschwörungen und auch ein SciFi-Roman. Man erhält also drei Dingen in einem und alle können überzeugen. Das schafft nicht jeder und spricht eine deutliche Sprache. Gleichzeitig kann man aus dem Buch aber auch herauslesen, welche Macht Kritiker, insbesondere die, die in den Medien auftreten oder für Medien schreiben, eigentlich haben und wie sie auch auf Autoren wirken können. Damit ist natürlich kein Mordversuch gemeint, sondern tatsächlich nur eine vernichtende Kritik. Vielleicht sollten wir Kritiker zukünftig noch mehr recherchieren, um keine bleibenden Schäden zu verursachen.
Fazit: „Blindwütig“ von Dean Koontz ist ein spannendes Buch, dass mehrere Genres gekonnt vermischt und sowohl für Thriller-Fans als auch für SciFi-Fans und sogar für Fans von Verschwörungstheorien einiges zu bieten hat. Kritiker müssen sich warm anziehen und den einen oder anderen Seitenhieb hinnehmen, werden aber auch jede Menge Spaß beim Lesen haben. Kurzum, tolles Buch!