| Reihe: The Horror Anthology Vol. 3 Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Neben ihrer Arbeit im Krankenhaus, betreibt die Gynäkologin Ana eine Privatpraxis in ihrem eigenen Haus, wo sie illegale Abtreibungen durchführt. Nachdem die frühere Arztschwester unter mysteriösen Umständen verschwand, tritt die junge Krankenschwester Gloria die frei gewordene Stelle an, wobei Ana ihr zugleich eine freie Wohnung in dem Haus anbietet. Als jedoch Gloria schwanger wird, zwingt Ana sie ebenfalls zur Abtreibung. Kurz darauf geschehen in dem Haus unheimliche Dinge...
"Blame" ist der dritte Teil der spanischen Horroranthologie, die unter dem Titel "The Horror Anthology" bei e-m-s erscheint. Waren die ersten beiden Filme gelungene Variationen klassischer Themen der europäischen Gespenstergeschichte, so ist "Blame" ein Film, der das Bizarre bevorzugt und daher zum Teil an die europäische Phantastik der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erinnert. Das Haus, in denen die Vermieter in einer versteckten Wohnung leben und ein äußerst merkwürdiges Dasein führen, sei hier nur als ein Beispiel aufgeführt. Die bizarre Atmosphäre mischt sich gekonnt mit der provokanten und zugleich unheimlichen Geschichte, in der es um seltsame Geräusche und grässliche Morde geht, die passieren, nachdem Gloria abgetrieben hat. Haben wir es hier wieder mit Rock Hudsons mordendem Monsterbaby zu tun? Oder sind es Ana oder Gloria, die die Morde begehen?
Wie immer sind die Charaktere liebevoll gezeichnet und von hervorragenden Schauspielern verkörpert. Trotz des heiklen Themas, versucht der Film keine Diskussion über das Thema Abtreibung anzuregen. Vielmehr dient dieses Thema dazu, der äußerst obskuren Situation einen Schuss Provokation hinzuzufügen, was auch gelingt.
Der einzige Schwachpunkt: anscheinend war "Blame" zunächst als richtiger Spielfilm vorgesehen. Für die Horroranthologie wurde der Film an manchen Stellen aber gekürzt. Vielleicht taucht ja "Blame" irgendwann einmal als vollständige Einzelversion auf.