Serie/Zyklus: Blade Runner, Teil 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Rick Deckard ist auf der Flucht vor der Polizei, dem Konzern Tyrell Corporation und wahrscheinlich auch vor sich selbst. Rick Deckard verfolgte für die Polizei von Los Angeles flüchtige Androiden, Replikanten genannt. Am Anfang des 21. Jahrhunderts stieß die Tyrell Corporation in der Entwicklung von Robotern in die Phase Nexus vor. Eldon Tyrell schuf ein, dem Menschen völlig identisches Wesen, die Replikanten. Hergestellt von der Tyrell Corporation als Arbeitsmaschinen und als Soldaten, um in lebensfeindlichen Umgebungen fremder Welten eingesetzt zu werden, entwickeln sie sich bald zu eigenständigen Persönlichkeiten. Die Replikanten verfügen über ein verblüffend gutes menschliches Aussehen und, ob gewollt oder ungewollt, über eine menschliche Psyche und Selbsterhaltungstrieb. Durch die Meinungsmache auf der Erde, werden zurückkehrend Replikanten als Bedrohung für die echten Menschen angesehen.
Der Roman spielt zu Beginn etwa ein Jahr nach Ricks und Rachels Flucht. Das Liebespaar findet Zuflucht in den weiten Wäldern des Landes. Das einsiedlerische Leben findet ein plötzlich abbrechendes Ende. Eldon Tyrell, der Eigentümer der Tyrell Corporation verstarb und seine Tochter Sarah führt den Konzern weiter. Die Chefin des Firmenkonzerns zwingt Rick Deckard zu einem neuen Auftrag. Der verschollene sechste Replikant tauchte auf und Deckard soll ihn unschädlich machen. Sarah Tyrell will einen weiteren schlechten Einfluss auf den beschädigten Ruf des Konzerns vermeiden.
Ein weiterer Handlungsstrang beschäftigt sich mit dem Vorgänger von Rick, Dave Holden. Roy Batty entführt Dave aus dem Krankenhaus, ebenfalls auf der suche nach dem sechsten Androiden. Wobei sie von der Annahme ausgehen, es sei Rick Deckard. Zudem lebt er in dem Wahn einer Verschwörungstheorie, alle Bladerunner seien Replikanten und auf höchster politischer Ebene gäbe es den Plan, alle Bladerunner zu vernichten.
Jeder, der anspruchsvolle Filme kennt, wird an Ridley Scotts Klassiker Blade Runner (1982) nicht vorbeikommen. Vielleicht ist auch die Romanvorlage von Philip K. Dick bekannt? Träumen Androiden von elektrischen Schafen? war zuerst eine Kurzgeschichte, bevor daraus ein Roman und später der Film wurde, bekannt unter dem Titel Blade Runner.
Der Autor K. W. Jeter arbeitet mit mehreren Handlungsebenen, die er geschickt zusammenstellt und zu einem guten Spannungsroman verarbeitet. In diesem Fall sind es zwei Romane in einem Band. Ein Nachteil bei diesen Romanen ist, sie sind zu stark darauf ausgelegt, verfilmt zu werden. Wie viele andere Bücher, die Jeter zu Filmen schrieb, sind sie mehr auf verfilmbare Handlung ausgelegt und kommen daher nicht an die schriftstellerische Vorlage von Philip Kendrick Dick heran. Aus diesem Grund sind seine Beschreibungen sehr "bildgerecht". Die philosophischen Gesichtspunkte, die Altmeister Philip K. Dick einbrachte, finden sich in den beiden Romanen von Jeter nur in geringem Masse wieder.
Trotz der ablehnenden Beurteilung die ich bisher abgab, liegt ein spannender Roman vor, der ein kurzweiliges Vergnügen für normale Leser aber auch für Fans des Blade Runner bietet.
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