Titel: Black Christmas Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Horrorfilme während der Weihnachtsfeiertage als Kontrastprogramm zu Friede und Freude haben eine lange Tradition in den USA. Noch passender wird es, wenn im Film Weihnachten noch als moralischer Aufhänger aufgegriffen wird, um die Tragik von Tod und Mord noch größer erscheinen zu lassen.
"Black Christmas" ist ein Remake des 1974 unter dem gleichen Namen erschienenen Horrorfilms und wartet im Gegensatz zum Original mit derzeit genretypischen Jugendlichen auf, die im Laufe des Filmes ihr Leben lassen müssen. Der Aufhänger der Geschichte ist wie so oft recht einfach: Ein Massenmörder vermag es zu Weihnachten, aus dem Gefängnis zu fliehen, und weiß nichts Besseres, als sich ein Haus voller weiblicher Twens zu suchen und ihr Leben auf alle mögliche Arten und Weisen zu beenden. Der Zuseher hat nicht die Aufgabe, eine größere Hintergrundgeschichte zu erwarten, sondern soll sich an panischen Mädchen und blutigen und spektakulären Morden ergötzen. Dabei bleiben Spannung und Erwartungshaltung aus, weiß man doch aus x-beliebigen anderen Vorgängern, dass ein Protagonist übrig bleibt, der am Schluss den Bösewicht niederringt. Zwar versucht man mit der Einbeziehung der Mutter des Killers vielleicht eine Hommage an Psycho und eine Aufbesserung des Drehbuches, jedoch bleibt auch hier das auf der Strecke, was vielleicht möglich gewesen wäre.
Verschiedene Einstellungen des Filmes erinnern an oder gleichen gar dem Original von 74, jedoch besitzt Black Christmas von 2006 bei weitem nicht die Atmosphäre des älteren Streifens. Schreiende Teenies und blutige Messerstechereien machen noch lange keinen guten Horrorfilm.