Titel: Bittersüße Nacht |
Inhalt
In Genny Taylors Leben läuft alles gerade so richtig schön rund. Soweit das bei einer jungen Fee, die sich darauf spezialisiert hat, allerlei dämonische Wesen durch London zu jagen, eben möglich ist. Sogar ihr Privatleben ist einigermaßen im Lot, seitdem sie sich mit ihrem höllisch attraktiven Chef Finn auf einen Beziehungs-Waffenstillstand geeinigt hat. Wäre da nicht dieser fatale Fluch, der auf allen Londoner Feen liegt und den ausgerechnet Genny unschädlich machen soll. Bald gibt es ein erstes Todesopfer – und auch Genny selbst ist nicht mehr sicher …(by Goldmann)
Genevieve Taylor ist die Fea Sidhe aus der Londoner Adelsschicht, der es vorbestimmt ist einen uralten Fluch der auf den Fae lastet zu brechen. Sie setzt sich für die Schwachen im Kampf gegen das Böse ein, denn da wo ein magisches Wesen sich in kriminelle Aktivitäten verstrickt ist Genn zur Stelle um für Recht und Ordnung zu sorgen. Als dann eine magische Fae ermordet und gefesselt aus der Themse gezogen wird, sind Genn magische sowie ermittleriche Fähigkeiten gefragt um den Mörder zu finden, der mehr als nur dieses Opfer auf grausamste Weise ermordete. Sie nimmt die Ermittlungen auf und befindet sich schon bald im Fadenkreuz des Mörders und auch der Fluch lässt sie nicht los. Genn muss schnell handeln bevor sie das nächste Opfer wird.
Genn ist eine Frau voll flotter Sprüche und impulsiven Handlungen. Sie agiert zunächst und denkt erst währendessen über die möglichen Folgen nach, vor allem dann wenn sie nach außen hin die ach so magische Begabte bei ihren Ermittlungen gibt, in Wirklichkeit jedoch aufpassen muss sich nicht selbst mit ihrer Magie auszuknocken. Sie ist eine mutige und sympathische Fee, die eine schwere Vergangenheit hatte und es auch jetzt nicht leicht hat. Der Druck der Prophezeiung ist ihr ständiger Begleiter, denn nach dieser soll ihre Schwangeschaft das Ende der Fruchtlosigkeit der magischen Wesen sein, diese durch einen Fluch als Bestrafung verhängt wurde. Doch einfach so ein Kind in die Welt zu setzen und diesem sich selbst zu überlassen das kann sie nicht, sodass sie nun alle Hände voll damit zu tun hat sich das männliche Geschlecht vom Leib zu halten diese ihr nahe kommen wollen um den Fluch endlich zu brechen. Sie ist mutig und selbstlos und immer darauf bedacht den Schwächeren zur Hilfe zu eilen, auch wenn sie sich selbst damit in Gefahr bringt.
Die Geschichte ist gespickt mit Action und Überraschungen, bei dieser jedoch große Gefühle, auch die auf romantischer Ebene jedoch ausblieben. Zwar sind durchaus zwei potenzielle Anwärter um Genns Gunst vorhanden, zum einen ihr Chef, der Satyr Finn und dann zum anderen der Vampir Malik, doch so recht entscheiden kann sie sich nicht. Auch sind die wenigen Flirterein und Annäherungen eher nebensächlich in den ganzen Handlungsrahmen integriert, gehen diese doch in den spannenden Krimifall und dem Prophezeihungsrahmen unter. Es tut der Geschichte an sich zwar keinen Abbruch, aber hier und da romantische Gefühle hätten es für mich persönlich sein können, da diese ja immerhin angedeutet wurden.
Zudem tauchen eine Vielzahl an Personen auf die stets von neuem vorgestellt und charakterisiert werden. Sehr eingehend beschreibt die Autorin die magischen Wesen, deren äußere Erscheinung und auch ihre magischen Fähigkeiten. Diese durchaus interessant und abwechslungsreich waren, kommen hier doch nicht nur die üblichen Gestalten wie Vampire oder Hexen zu Vorschein. Doch an einigen Stellen wurde das Ganze einfach zu ausführlich dargelegt, sodass man leicht den Überblick verloren hat und gar nicht mehr so Recht wusste welches magische Wesen ein Paar Seiten zuvor noch in Erscheinung trat. Auch die Rahmengeschichte und deren Hintergründe werden sehr eingehend beleuchtet. Man erfährt die genauen Gegebenheiten der Prophezeiung, Genevieves Familienverhältnisse und auch immer wieder gedankliche Rückblicke in die Vergangenheit, sodass man als Quereinsteiger in die Reihe schnell in die Geschichte rund um die Fee Genn und das magische Leben in London eintauchen kann. Einmal in dieser Welt eingetaucht, hat man an gewissen Stellen das Gefühl zu ertrinken, ein paar Details und Wiederholungen weniger wären besser gewesen, weil man sich diese Vielfalt an magischen Wesen einfach nicht merken konnte und die ganzen Wiederholungen auf die Dauer ein wenig ermüdend waren und den Schwung aus der eigentlich so spannenden Geschichte nahmen.
Zusammengefasst ist „Bittersüße Nacht“ ein Buch das man durchaus auch als Einzeltitel lesen kann und mit vielen Riten und Zauber aufwartet. Ein komplexer und detailliert ausgearbeiteter paranormaler Krimi steht im Mittelpunkt mit hier und da ein Paar Überlängen und fehlender Romantik, dafür mit einer interessanten und facettenreichen Geschichte voller Magie und Mysterien und einer sympathischen Heldin.
3 von 5 Sternen