Titel: Bigfoot Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Was in amerikanischen und kanadischen Wäldern alles so herumläuft, das glaubt man kaum. Bigfoot ist eine der vielen Legenden, die sich immer noch halten. Zahlreiche Augenzeugenberichte und angebliche Foto- sowie Filmaufnahmen sollen den urtümlichen Menschenaffen belegen, derzeit ist er allerdings genauso real wie eine fliegende Untertasse. Nachdem "Bigfoot und die Hendersons" die ganze Geschichte auf typischen amerikanischen Wohnzimmerkitsch brachte, preschen Niles und Zombie mit ihrer vierteiligen Serie in die entgegengesetzte Richtung.
Die Rahmenhandlung des Comics dreht sich um Bill, dessen Eltern während eines Campingurlaubes vor seinen Augen von Bigfoot getötet wurden. Wohlweislich ernährt sich das Vieh recht gerne von Menschenfleisch, und so hat der örtliche Sherrif alle Hand zu tun, das Ganze immer wieder zu vertuschen.
Nachdem weitere Morde in die Schlagzeilen kamen, entschließt sich der mittlerweile erwachsen gewordene Bill, auf die Jagd zu gehen und eine alte Rechnung zu begleichen. Der Sheriff begleitet ihn nach kurzem Zögern.
Neben der blutgetränkten Geschichte wird die Szenerie von typischen Corben-Protagonisten gefüllt. Barbusige Frauen und oberkörperfreie Männer lassen ihre jeweiligen Körper kurz aufblitzen, bevor sie im gefräßigen Maul des Menschenaffen landen. Die dunkle und plastische Maltechnik Corbens fasziniert immer wieder und reißt den ansonsten stereotypen Comic mit einer vorhersagbaren Geschichte weit heraus. Wegen der Zeichnungen kann man sich den Comic besorgen, die Geschichte selber zeigt den üblichen Racheengel, der den Feind seiner Kindheit besiegen will. Das hat man leider schon zu oft gesehen, als dass es interessieren mag.
Bigfoot - die Rezension von Frank Drehmel