| Titel: Beneath Still Waters Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Im Jahr 1965 gehen äußerst eigenartige Dinge in der kleinen Stadt Marinbad vor. Die Bewohner der Nachbarorte sind darüber so entsetzt, dass sie beschließen, die Stadt zu fluten, um dadurch das Böse auszulöschen. 40 Jahre später befindet sich an dem neu entstandenen See das kleine Dorf Debaria, das plötzlich von mysteriösen Zwischenfällen heimgesucht wird. Alles deutet darauf hin, dass das Böse in Marinbad überlebt hat...
Mit seiner Firma Fantastic Factory hat Brian Yuzna die größte Horrorfilmproduktionsstätte Europas geschaffen. Die im Jahr 2001 gegründete Firma kann mittlerweile mehrere Produktionen vorweisen, über deren Qualität man sich natürlich streiten kann. Bereits der erste Film, den Brian Yuzna mit Fantastic Factory verwirklichte, löste unter Genrefans eine große Debatte aus. Die Frage, ob "Faust - Love of the Damned" Yuznas bester oder schlechtester Film sei, wurde bis heute allerdings noch immer nicht befriedigend beantwortet. Andere Filme, die von Fantastic Factory produziert wurden, waren u.a. "Dagon" und "Darkness" oder die erst kürzlich in Deutschland erschienenen "The Nun" und "Romasanta". Besonders mit dem Werwolfthriller "Romasanta" beweist Yuzna, dass seine Firma durchaus in der Lage ist, auch anspruchsvollere Genreproduktionen hervorzubringen.
Die Frage, die sich Brian Yuzna natürlich stellen lassen muss, lautet, ob seine Qualitäten nun eher in der Regie oder eher in der Produktion liegen. Auch hier scheiden sich die Geister. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Filme stets besser sind, wenn Yuzna als Produzent agiert. Wobei es natürlich Ausnahmen gibt, wie z. B. sein surreales Werk "Society", das, wie ich finde, zu seinen besten Filmen zählt.
Bei "Beneath Still Waters" agierte Yuzna sowohl als Regisseur als auch als Produzent. Der erste Eindruck, den man beim Ansehen von Yuznas neuestem Film bekommt, ist, dass man anscheinend eine recht teure Produktion geplant hatte, diese aber nicht so verwirklichen konnte. Daher versuchte man aus den Mitteln, die Yuzna mal wieder in ganz Europa (wie immer dabei das spanische Fremdenverkehrsministerium) abstauben konnte, das Beste zu machen. Der Film beginnt recht atmosphärisch in der Stadt Marinbad, die gerade halb unter Wasser steht. Danach wird er jedoch etwas holprig, um gegen Ende in einer Orgie zu kumulieren, die stark an "Society" erinnert. Zwischendrin taucht immer wieder der pikante Yuzna-Humor auf, den man sehr in seinem Film "Rottweiler" vermisst hat. Es gibt jede Menge Zombies und die für Yuzna-Filme typischen Goreeffekte, leider aber ohne Mitwirkung von Screaming Mad George. "Beneath Still Waters" wird sicherlich keine Diskussionen auslösen, ist aber dennoch eine kurzweilige und irgendwie sehenswerte Horrorunterhaltung und sowieso ein Muss für alle Yuzna-Fans.