Reihe: Battlestar Galactica: Season Zero
Bände 0, 1 und 2
Story/Script: Brandon Jerwa
Zeichnungen: Stephen Segovia (0,1), Jackson Herbert (1,2)
Farben: inLight Studio (0, 2), Adriano Lucas of Impacto Studios (1)
Cover: Stjepan Sejic, Adriano Batista, Stephen Segovia
Album/Verlagsdaten: Dynamite Comics, 2007, je 28 Seiten
Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer
(weitere Rezensionen von Jürgen Eglseer auf fictionfantasy findet man hier)
Battlestar Galactica Season Zero soll die Ereignisse schildern, die zu dem Holocaust der Cylonen führten, und beginnt zwei Jahre vor den Ereignissen der dreiteiligen Miniserie von SciFi-Channel. Jedoch wird im Laufe der drei Bände auch weiter in die Vergangenheit gegriffen, um die Beziehungen der einzelnen Charaktere zueinander besser ausleuchten zu können.
Commander Adama und Colonel Tigh brechen zu einer Search & Rescue-Mission auf. Der frühere Admiral Julian DiMarco, nun Mitglied der Expeditionsflotte, wird seit einer Woche samt seinem Schiff vermisst. Adama hat eine besondere Beziehung zu DiMarco, da er unter ihm als XO auf der Columbia diente. Das vermisste Schiff ist schnell aufgefunden, jedoch wird die Rettungsmission, an der Adama höchstpersönlich teilnimmt, schnell zu einer wilden Schießerei, als Cylonen auftauchen und die Menschen angreifen. Etwas später stellt sich heraus, das DiMarco absichtlich untertauchte, um eine fatale Tat zu vertuschen, die er im Auftrag der Admiralität vollzog. Durch die Bombadierung eines bisher nicht kartographierten Bereichs eines Planeten wurde von DiMarcos Schiff ein Dorf mit über 500 Separatisten völlig ausgelöscht. Nur zwei Männer überlebten das Massaker zufällig, mit denen DiMarco künftig die Siedlung neu aufbauen möchte.
Ich bin hin und hergerissen von diesen Comics - und zwar, was die Handlung betrifft. Gut ist die Ausarbeitung der Charaktere. Man findet sowohl als Serienneuling sich sehr schnell zurecht, entdeckt aber auch als Stammseher der TV-Serie verschiedenenste Hinweise auf derzeitige oder künftige Probleme der Protagonisten. Hier ein Lob, denn eine Personalisierug findet in vielen TV-Serien-Comics derzeit kaum statt (siehe Star Trek). Was mir aber ziemlich aufstößt, ist die Handlung an sich. Persönliche Probleme Adamas - etwa wie die mangelnde Fürsorge seinen Söhnen gegenüber, der TodeZaks oder die Scheidung von seiner Frau -, all das wird im Schnellverfahren ohne große Regung in wenigen Panels abgehandelt. Die Suche nach seinem früheren Vorgesetzten ist zwar nett, aber insgesamt nur Mittel zum Zweck, irgendein großes moralisches Dilemma aufzuzwingen - hier die Vernichtung der Siedlung. Der Angriff der Cylonen ist völlig unnütz - weder folgen sie einem Ziel noch hat ihr Tun Auswirkungen auf den Handlungsstrang -; irgendwann sind die "Toaster" einfach weg - und es scheint, als wären sie nie dagewesen. DiMarocs Entschluss, von der Admiralität fernzubleiben, ist nachzuvollziehen - jedoch nicht der Entschluss, sich plötzlich zum Farmer zu entwickeln und Häuser zu errichten. Das hat man sogar Captain Picard kaum abgenommen.
Insgesamt muss ich leider sagen: durchgefallen.