Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Seit fünf Tagen befindet sich die Flotte auf der Flucht vor den Zylonen.
Seit fünf Tagen taucht alle 33 Minuten ein Trägerschiff der Androiden auf und greift die Galactica und die ihr folgenden zivilen Schiffe an.
Seit fünf Tagen kein Schlaf, immer nur Flucht und Verluste.
Die Stimmung auf allen Schiffen ist auf dem Tiefpunkt, die Crews am Ende ihrer körperlichen Möglichkeiten. Colonel Tigh überlegt ständig neue Strategien, um die Zylonen abzuschütteln, die Viper-Piloten versuchen nicht in ihren Cockpits einzuschlafen, der neuen Präsidentin bleibt nichts weiter zu tun, als auf einer Tafel nach jeder neuen Flucht die Kopfzahl der Flotte - die letzten Überlebenden des massiven Angriffs der Zylonen auf die 12 Kolonien - nach unten zu redigieren. Dr. Gaius Baltar kämpft immer noch mit seinem Alter Ego, der weiblichen Zylonin in seinem Kopf, versucht herauszufinden, wie er der Flotte helfen kann.
Als nach einem Sprung ein ziviles Schiff nicht mehr auftaucht, glaubt man an einen Abschuss der Zylonen, nachdem die Olympic Carrier allerdings sehr verspätet am neuen Sammelpunkt erscheint, warnt Baltar die Präsidentin davor, Kontakt mit dem Schiff aufzunehmen, da ihm die weibliche Zylonen verraten hat, dass das Passagierschiff von Agenten besetzt ist. Commander Adama steht nun vor der Entscheidung, ein möglicherweise mit 1400 Personen besetztes Schiff abzuschiessen. Als jedoch die Olympic Carrier auf die Galactica zuhält und auf keinerlei Anrufe reagiert, sieht sich Adama gezwungen, Befehl zu geben. Sein Sohn, "Apollo" Adama und "Starbuck" führen den Befehl aus, zerstören das Passagierschiff. Hat man nun über tausend Menschen getötet oder nur den Feind getroffen - diese Frage stellen sich alle Betroffenen ohne eine Antwort zu bekommen.
Die erste Folge der neu aufgelegten Serie Battlestar Galactica erzählt die Geschichte dort weiter, wo die drei Teile der erfolgreichen Miniserie aus dem Jahr 2003 endeten. Die Stratiegie der Miniserie, auf die Rupert Schwarz in seiner entprechenden Rezension schon hinwies, nicht auf Schlachten oder Technik zu setzen sondern auf Emotionen, wird in der ersten Folge, "33", konsequent weitergeführt. Untermalt von dramatischen Soundstücken liefert die Kamera müde, und von Falten zerfurchte Gesichter in Nahaufnahme, werden tragische Ereignisse ganz still ohne Dialoge dargestellt.
Bewegend eine Szene, in der die Besatzungsmitglieder der Galactica mit Fotos ihrer Lieben und Verwandten in den Händen an einer Suchstelle hoffen, dass diese irgendwo in einer der Schiffe untergebracht wurden - und zumeist abgewiesen werden. Ihre Wege führen dann in einen grossen Raum auf der Galactica, dessen Wände mit Fotos, Bildern, Briefen überfüllt sind.... Gedanken an den 11. September werden hier wach, nur das diese Tragödie in der Folge einen weitaus grösseres Ausmass animmt.
Ebenso ist die schon in der Miniserie angewandte Kameraführung bei den Special Effects der Aussenansichten der Flotte und bei Schlachtszenen - ruckhaft, schnell her- und wieder wegzoomend, suchend - die unruhige Kameraführung passt sehr gut zu der emotional aufgeladenen Storyline und sollte so beibehalten werden.
"33" erfüllt alle Hoffnungen, die man nach der sagenhaften Miniserie in eine mögliche, neue Serie der Battlestar Galactica-Geschichte setzte. Ergreifend, spannend und mit gut ausgeleuchteten und charakterisierten Figuren, spektakuläre Special Effects bietet man hier einen Ausblick auf eine womöglich überragende neue Science Fiction Serie.
Meine Bewertung: 9 von 10 Punkten
Kampfstern Galactica - Die neue Serie
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