Regie: Michael Rymer Drehbuch: Glen A. Larson / Ronald D. Moore Besetzung: Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
They were created to make life easier on the twelve colonys.
And then the day came when the Cylons decided to kill their masters.
After a long and bloody war an armistice was decleared.
The Cylonsleft for another world to call their own.
A remote space station was built...
...where Cylons and Humans could meet, to maintain diplomatic relations.
Every year, the colonists sent an officer.
The cylons sent no one.
No one has seen or heard from the Cylons in over 40 years.
Ein Offizier sitzt alleine in einer kleinen Raumstation. Er studiert Akten der Zylonen und blickt überrascht auf, als die Türe sich öffnet und zwei Zylonen den Raum betreten. Doch nach ihnen erscheint eine Frau, die doch Zylone ist. Kurz darauf wird die Station zerstört. So beginnt Remake zu Battlestar Galactica, das pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum der alten Serie im Fernsehen gezeigt wurde. Die Grundhandlung unterscheidet sich nicht viel von dem ursprünglichen Pilotfilm und ist schnell erzählt:
Die Menschen denken nach 40 Jahren des Friedens nicht mehr an die Bedrohung durch die Zylonen. Der Schlag der Maschinen, der über lange Zeit vorbereitet wurde, ist dann auch entsprechend heftig. Die Verluste bei den Menschen sind vernichtend. Fast die gesamte Bevölkerung der 12 Kolonien wird gewaltig. Am Ende scharren sich mehrere Zehntausend Überlebende um die Galactica und fliehen vor den Zylonen, mit dem Ziel, die Menschheit vor dem Ausrotten zu bewahren.
Im Gegensatz zum alten Pilotfilm dauerte dieser Zweiteiler jedoch über 3 Stunden. Die Geschichte ist nun viel detailreicher erzählt und es wurde ein sehr starkes Augenmerk auf die Gefühle und die Gedanken der Hauptfiguren gelegt. Ausnahmslos jede Hauptfigur in dieser Miniserie hat mehr Tiefgang als in der alten Serie. So ist Starbuck eine Frau und ein wahrhaft interessanter Charakter, der einem auf Anhieb sympathisch ist. Und doch kommt die alte Art von Starbuck heraus. Colonel Tigh ist im Gegensatz zu früher ein sehr ruppiger und harter Offizier mit einem zu starken Hang zum Alkohol. Boomer ist jetzt ebenfalls eine Frau, aber auch hier ist es eine gelungene Änderung. Commander Adama ist auch ein väterlicher Typ wenn auch viel strenger und härter (was angesichts der Ereignisse passend ist) und außerdem mit seinen Sohn zerstritten. Apollo ist noch am ehesten wie früher, doch auch er ist kantenreicher geworden. Am erstaunlichsten ist aber die Veränderung bei Gaius Baltar. Er hat jetzt nicht mehr willentlich die Menschheit verraten, sondern wurde Opfer eine Intrige der Zylonen. Eine weibliche Androidin verführt ihn und stiehlt seine taktischen Daten. Mit diesem Wissen gelingt es den Zylonen die Menschen so vernichtend zu schlagen. Doch die Zylonin hat ihm einen Chip eingepflanzt und erscheint ihm auch nach ihrem Tod noch in den Gedanken (Ähnlich wir bei Farscape Scorpios Crichton erschienen ist). Und doch kämpft diesmal (zumindest vorerst) Baltar für die Menschen.
Was darüber hinaus stark auffällt, ist die Ruhe mit der die Geschichte erzählt wird. Man setzt nicht auf Gewalt sondern auf Emotionen. Tatsächlich sieht man nur einen Zweikampf Mann gegen Maschine. Auch der Tod der einzelnen Personen wird nicht gezeigt. Vieles bleibt der Phantasie des Zuschauers überlassen, was alles nur noch schlimmer macht. In einer Szene sieht man ein Flüchtlingskonvoi, der nicht fliehen konnte, da die Schiffe keine Überlichtantriebe hatten. Man sieht ein Mädchen in einer Glaskuppel. Dann das Schiff mit der Glaskuppel und Raketen, die wie Feuerwerkskörper auf das Schiff hin rasen. Das Bild blendet langsam aus. Solche Szenen jagen einem einen Schauer über den Rücken.
Ein klein wenig Kritik muss ich auch anbringen: Die Menschen waren schon sehr blauäugig. Das fing an, dass keiner die Zylonenstation überprüft hatte. Dass das Ding in die Luft geflogen ist, war ein klares Zeichen, dass etwas im Busch ist. Dann die ganze Technik, die irgendwie nichts taugt und vollkommen hilflos gegenüber den Zylonen ist. Das ware alles ein wenig dick aufgetragen, aber Schwamm drüber. Die wirklich eindrucksvollen Raumschlachten machen dies mehr als wett.
Kennern der alten Serie werden verschiedenen liebevolle Homagen auffallen. So zeigen z. B. die Bilder die der Offizier in der ersten Szene studiert, die alten Zylonen aus der 78er Serie. Die Zylonen aus der neuen Serie sehen freilich anders aus. So werden auch die Schiffe nicht mehr von zwei "Piloten" geflogen, sondern das Schiff wird von einer einem Kopf nachempfundenen Zentraleinheit geführt, die am Bug angebracht ist.
Anderes Beispiel: Die Galactica soll verschrottet werden und im Museumsteil des Schiffes sieht man alte Viper und es wird das alte Thema gespielt. Die Viper kommen dann auch noch zu Ehren, da die Zylonen die neuen Jäger einfach ausser Gefecht setzten, da sie ja über Baltar die ganzen taktischen Daten kannten und die Jäger einfach deaktivieren konnten. Das ist ironischerweise auch der Grund, warum die Galactica das ganze Inferno überstanden hatte, denn keiner hatte sich die Mühe gemacht, die von Baltar entwickelte Software aufzuspielen.
Fazit: Ich würde mir wünschen, dass das nicht alles war. Präsentiert wurde erstklassige Unterhaltung. Sollte es wirklich zu Serie kommen und die Produzenten den neu eingeschlagenen Kurs der Serie weiter verfolgen, dann kann die Serie wirklich hervorragen werden. Dieser Zweiteiler hier bekommt von mir zumindest schon mal 9 von 10 Punkten.
Kampfstern Galactica - Die neue Serie
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