Titel: Batman: The Dark Knight #1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der Relaunch. Der Reboot. Das von-vorne-beginnen.
Eine Disziplin, die Marvel und DC schon öfter in ihrer Firmengeschichte vollzogen haben, jedoch wurde es noch nie so radikal durchgeführt, wie beim Reboot 2011 und der Neuherausgabe der 52 Serien.
Für Batman hat sich beim Neubeginn nicht allzuviel geändert, er ist so geblieben, wie die aktuelle Leserschaft (mich eingeschlossen) ihn haben will: kompromisslos, introvertiert, leiche Anzüge einer manischen Depression, teils brutal - eben Der Batman. Viel hat sich getan in den letzten Jahren, nach Bruce Waynes vermeintlichem Tod und seiner Rückkehr durch die Zeit haben sich die Rollen neu verteilt. Bruce Wayne wacht nunmehr wieder selbst als Batman über Gotham City, welche in der Vergangenheit so einige Tiefschläge hinnehmen musste. Um die Idee der Fledermaus auch in andere Erdteile zu tragen, wurde Batman Incorporated gegründet, welches ein mehr oder weniger loser Zusammenschluss gleichgesinnter in den USA und in anderen Ländern darstellt. Batman Inc. verschlingt nunmehr auch einen Großteil der Zeit und der Ressourcen des Multimillionärs.
Während einer Charity-Party wird Bruce Wayne mit einem Agenten des Gotham Police Departments konfrontiert, der die Hintergründe von Batmans Verstrickungen und Beziehungen in der Polizei aufdecken will. Stellt dies eine Gefahr für Gordon dar? Schnell wird der dunkle Ritter jedoch davon abgelenkt, da im Arkham Asylum ein Massenausbruch stattfindet. Die Polizei steht den überaus gewaltätigen Schwerverbrechern machtlos gegenüber, und im Gebäude selber lauert noch einer der größten Feinde Batmans und wartet auf seine Gelegenheit...
Nein, es hat sich nicht viel geändert. Und das ist gut so. Die Zeichnungen von Finch sind kantig, dunkel - hier und da wieder nutzt er Blur-Effekte zur Darstellung schneller Bewegungen. Die Story setzt an verschiedenen Ebenen an, die Vernetzung mit anderen Reihen der New 52 sind da, überfordern aber nicht diejenigen Leser, die neu zum Superhelden-Kosmos von DC hinzustossen. Ein Heft, das Spass macht, ein Heft das die Neugier auf weiteres weckt - so wie es denn auch sein sollte.
Nachdem Dick Grayson während Bruce Waynes ... Abwesenheit ... die Rolle des Batman übernahm, nach dessen Rückkehr wieder zu Robin wurde und diese Rolle nun von Waynes Sohn ausgefüllt wird, kann er wieder das sein, was er immer sein wollte: Nightwing. Die Rolle als Batman hat ihn psychisch gestärkt und so maches Trauma überwinden lassen. Nun kann er sich in seinem Lieblingskostüm der Verbrecherjagd widmen. Während einer seiner Patrollien bemerkt er, das der Zirkus Haly wieder in der Stadt ist. In diesem Zirkus ist Grayson mit seinen Eltern aufgewachsen. Die Artistenfamilie hatte hier eine Heimat und ein Auskommen. Eines Tages wurden Graysons Eltern jedoch ermordet, Bruce Wayne adoptierte den Jungen und er wurde schliesslich zu Batman. Das Wiedersehen mit alten Freunden im Zirkus hinterlässt bei Dick Grayson starke Gefühle. Doch kurz nach seinem Besuch wird er von einem Killer in Kostüm angegriffen...
Was mir besonder gefiel in diesem Comic, war die Panelaufteilung. Eddy Barrows nutzt manchmal Doppelseiten, setzt ganze Panelreihen schräg mit einem großem Bild im Hintergrund, lässt alles irgendwie ineinander übergehen: Das gefällt mir ganz gut. Die Figur des Nightwing wird nur zögerlich eingeführt, dier Großteil des Comics widmet sich Graysons Vergangenheit und deren Aufarbeitung. Hat der Killer etwas damit zu tun?