Reihe: Batman - The Cult Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Seltsames geht vor in Gotham City - nicht nur, dass die Obdachlosen und Aussätzigen der Stadt spurlos verschwinden, auch die Kriminalität geht sehr spürbar nach unten. Dafür wird die Polizei auf mehrere sehr brutale Morde aufmerksam und zieht Batman hinzu. Dieser macht sich auf die Spur der Mörder und stößt tief im Untergrund Gothams auf den Prediger Deacon Blackfire, der mit den Obdachlosen eine Armee ihm höriger Menschen gründete. Mit ihnen will er die Menschen Gothams befreien, die Stadt sicher machen - und natürlich die Kontrolle über Gotham City übernehmen. Batman wird schwer verwundet und gerät in die Fänge von Blackfire. Nun beginnt eine Tortur für den Dunklen Ritter, wie er sie bislang noch nicht erlebt hat - physische und psychische Folter werden ihm angetan, mit dem Ziel, ihn für die Lehren Blackfires gefügig zu machen.
Die Folter zeigt Wirkung, nach einigen Tagen ist Batman ein gebrochener Mann und empfänglich für die Befehle Deacon Blackfires - dieser möchte ihn dazu benutzen, wichtige Persönlichkeiten aus der Führungsriege Gothams zu beseitigen. Jedoch kommt ihm ein verwirrtes Mitglied seiner Gang in die Quere, das den willenlosen Batman dazu benutzt, den ungeliebten Nachbar zu töten. Die darauf folgende Konfrontation mit einem Polizisten bringt den Dunklen Rächer wieder ein wenig an die Oberfläche von Vernunft und Verstand, und er erkennt verzweifelt seine Situation: er wurde brutal gefoltert, einer Gehirnwäsche unterzogen, benutzt.
Währenddessen dringt Deacon Blackfire mit seiner Armee an die Oberfläche und präsentiert sich der begeisterten Öffentlichkeit. Denn er scheint nach mehreren erfolgreichen Attentaten auf den Bürgermeister und die Stadträte Gothams der Einzige zu sein, der noch für Sicherheit in der Stadt garantieren kann.
Die Serie "The Cult" ist nach mehreren Aussagen eine der besten Batman-Reihen überhaupt. Primär präsentiert sie sich wesentlich brutaler, als man es von Batman-Reihen gewohnt ist. Die alptraumhaften Szenen, die Batman befallen, und die düsteren Farben - teilweise nur angedeutete Striche in den Panels - forcieren eine Stimmung, die sehr zu einer Geschichte passt, welche zwar die üblichen Grundzüge einer Batman-Story in sich trägt, deren Ausarbeitung jedoch das bisher Gekannte sprengt. Fesselnd ist nicht die körperliche Verletzung Batmans - der Mann hatte wohl schon mehr Wunden als Sterne am Himmel. Hervorragend ist die seelische Verletzung Bruce Waynes geschildert, eines Superhelden, der kurz davor steht, sich heulend in ein Zimmer einzusperren. Batman habe ich schon immer als dunkle, introvertierte und egoistische Persönlichkeit geschätzt (die Strumpfhosen-Version kann mir gestohlen bleiben). Hier wird sehr klar gemacht, warum er unter anderem so ist, wie er ist. "The Cult" ist fesselnd, gut gezeichnet und ausgezeichnet charakterisiert und gehört in jede Sammlung eines Batman-Fans.