Titel: Die Fremde aus dem Eis (aka Elea) Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Es gab sie einmal, die Welt, in der Mann und Frau sich ergänzten und keiner den anderen geringer einstufte. Es ist eine Zeit, die lange vorbei ist, gestorben durch einen unbarmherzigen Krieg. Und nun sind sie aufgetaucht: Mann und Frau, Paikan und Elea. Unter dem Eis der Antarktis in einem jahrhundertealten Kälteschlaf. Gefunden werden sie von Simon, der damit nicht nur berühmt wird, sondern ein ganzes Weltbild auf den Kopf stellt. Ein Sonnensystem, das einmal zwölf Planeten besaß, eine Achsneigung, die dafür sorgte, dass Gondwana, mit der Antarktis, in der Nähe des Äquators lag. Ein feindliches Land namens Enisorai an der Küste von Kanada und Nordamerika und Neger, die eigentlich vom Mars stammen. Dies ist die Geschichte von Elea und Simon, eine Liebesgeschichte. Eine unerfüllte Liebesgeschichte, eher ein Melodram, in dem ganz am Schluss der Aufbruch zu einer neuen Weltordnung stehen könnte.
René Barjavel schrieb einen beeindruckenden Roman, dessen Untertitel, "Eine Liebesgeschichte", erst spät zum Tragen kommt. Der französische Autor veröffentlichte 1968 den Roman in Frankreich. 1972 wurde er zum ersten Mal in Deutschland veröffentlicht und liegt nun neu überarbeitet wieder vor. Obwohl der Roman bereits mehr als vierzig Jahre alt ist und der Autor mittlerweile mehr als zwanzig Jahre verstorben ist, zeigt der Roman doch seine Aktualität: dass seit Ende des zweiten Weltkrieges die Menschen nichts dazugelernt haben.
Dies ist einer jener Romane, die zeitlos immer wieder gelesen werden können. Zudem ist er äußerst geistreich geschrieben und lässt einen nachdenklichen Leser zurück. Ein Buch, das Politiker lesen sollten.