Reihe: Warhammer: Die Abenteuer von Gotrek und Felix, Band 12 Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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Die Abenteuer von Gotrek und Felix spielen in der Fantasy-Welt von Warhammer. Dabei handelt es sich um ein Tabletop-Spiel, in dem man Armeen von Zinnfiguren (neuerdings auch gerne Plastik) einem strengen Regelwerk gegeneinander antreten lässt (siehe Games Workshop).
Gotrek ist ein Zwerg, der dem Slayerkult angehört. Das heißt, dass er eine Schande auf sich geladen hat, und da dies mit seinem ausgeprägtem Ehrgefühl nicht vereinbar ist, sucht er den Heldentot. Slayer färben sich die Haare leuchtend rot, formen sie zu einem Irokesen und gehen auf alles los, was ihnen einen ehrenvollen Tod verspricht.
Felix ist ein junger Mann (Mensch), der in einem Duell seinen Kontrahenten getötet hat. Als die Stadtwache ihn verhaften will, haut ihn Gotrek heraus. Beim anschließenden Besäufnis schwört er, ein Epos über den ehrenvollen Tod des Zwerges zu verfassen. Was er dabei nicht bedacht hat: Er muss nun an der überaus gefährlichen Queste seines Gefährten teilnehmen, und im Gegensatz zu diesem, möchte er nicht sterben...
Soweit zur Vorgeschichte. In ihrem 13. Abenteuer bekommen es unsere Helden mit einem bösen Nekromanten zu tun. Der befielt eine Armee von Zombies, und hier muss vielleicht gesagt werden, dass es sich nicht um Zombies wie in den Romerofilmen handelt, sondern um schwarzmagisch gelenkte Tote. Sie greifen die Menschen an, und sind nur durch das Abhacken und zerstören der Köpfe aufzuhalten.
Gotrek Gurnisson und Felix Jaeger, sowie die beiden Slayer Rodi Balkisson und Snorri Nasenbeißer. Letzterer ist der härteste Zwerg, den man sich vorstellen kann. Statt des üblichen Irokesen hat er sich Nägel in den Schädel getrieben – dummerweise haben diese und andere Schläge auf seinen Kopf sein Gedächtnis angegriffen. Er kann sich leider nicht mehr an seine Schande erinnern, und er ist zur ewigen Verdammnis verurteilt, sollte er unwissend sterben.
Genau dieser Umstand bietet die besondere Würze des Romans. Unsere Helden haben sich mit einer sehr kleinen Einheit Menschen in einer Burg verschanzt. Riesige Armeen von Untoten stürmen mit Leitern gegen die Mauern, Vampirfledermäuse greifen aus der Luft an, Tiermenschen wühlen sich durch die Erde. Etliche Möglichkeiten, einen ehrenvollen Tod zu finden, und die Slayer sind immer zur Stelle, wenn es heiß hergeht. Besonders als ein übermächtiger Untoter auf einem Zombiedrachen angreift, kloppen sich die Zwerge, wer dieses Verhängnis für sich beanspruchen darf.
Allerdings hat Gotrek geschworen, Snorris Verdammnis zu verhindern. Er schützt seinen Freund, auch wenn er dafür auf seinen ersehnten Heldentot verzichten muss – nur dass Snorri das überhaupt nicht zu schätzen weiß. Er vergisst nämlich ständig, dass er vergisst und stürzt sich ohne Rücksicht in jedes Getümmel...
Ein herrlicher Fantasyspaß. Es ist schon Jahre her, dass ich meine Zwergenarmee in ruhmreiche Schlachten führte (und Gotrek und Felix waren immer dabei), und es ist auch eine ganze Weile her, dass ich einen der Romane um die beiden gelesen habe. Muss ich unbedingt nachholen. Nathan Long schreibt echt klasse. Seine Zwerge sind stur und unerbittlich, wie Zwerge halt so sind. Wir Menschen würden sie wahnsinnig nennen. Aber ihr Wahnsinn ist von der vergnüglichen Sorte!
Ach ja, man kann den Roman auch lesen (und verstehen), wenn man nie Warhammer gespielt hat.
Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
Die Abenteuer von Gotrek und Felix:
William King
01 Schicksalsgefährten / Trollslayer*
02 Der graue Prophet / Skavenslayer*
03 Die Chaos-Wüste / Dämonenslayer*
04 Der Hort des Drachen / Drachenslayer*
05 Dämonenkrieger
06 Vampirkrieger
07 Gigantenkrieger
Nathan Long
08 Die Zwergenfestung
09 Angriff der Chaoshorden
10 Elfenslayer
11 Schamanenslayer
12 Zombieslayer
* unter diesem Titel im Sammelband erhältlich
Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht – immerhin haben unsere Helden schon so ziemlich alles umgebracht, was die Warhammer-Welt hergibt...