Reihe: Vampira Neuauflage, Heft 24 Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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Im Winter 1279 treibt ein Vampir sein Unwesen in Fulda. Er nistet sich in einer Herberge ein, wobei er sich gleichzeitig die schöne Isabelle vornimmt, die dort auf ihren Vormund wartet. Der Vampir, dessen Namen nicht genannt wird, nimmt zwar ihr Blut, schenkt ihr jedoch die Möglichkeit, sich an ihrem Vormund zu rächen ... trotzdem empfindet sie Angst, als ihr Gönner sein falsches Gesicht abnimmt, was ihn jedoch noch mehr erregt.
Offensichtlich ist dieser namenlose Vampir Landru, der einst als Kelchhüter maskiert durch die Lande zog. Er schwelgt in Erinnerungen (die in der Ich-Form besonderen Spaß machen!), die ihn auch nach Hameln führen, wo er eine besondere Pest auf die Einwohner losließ, indem er hundertdreißig Kinder erschuf, die einen vampirischen Kreuzzug ins geheiligte Land führen sollten, um die Stadt Jerusalem zu zerstören, sie für alle Zeiten von den Karten der Welt zu tilgen ... dieser Handlungsstrang ist nicht in der Erstauflage zu finden. Wieso er in die Zweitauflage integriert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, denn er hat keinerlei Wirkung auf die eigentliche Handlung!
Landru weilte in Sevilla, wo er den Sohn des Inquisitors taufte. Insgeheim verachtet er Morisco, das Oberhaupt der Sippe, weil der sich den modernen Zeiten nicht anpasst, sondern in der ihm traditionell zugeteilten Macht verharrt...
Landru selbst ist nicht geneigt, sich kampflos der Tradition zu beugen. Er gefällt sich als Kelchhüter, und obwohl die Tausend Jahre seiner Amtszeit enden, will er sich nicht vom Lilienkelch trennen. Er beschließt, den zukünftigen Kelchhüter zu töten und eine weitere Dienstzeit anzuhängen.
Doch vorher will er seine Geliebte Celeste besuchen. Mit ihr hat er orgastische Feste gefeiert, während der er ihr zwar den keim eingepflanzt, sie jedoch nicht zu einer Dienerkreatur gemacht hat.
Landru entledigt sich also der Maske des Kelchhüters und stürmt in Wolfsgestalt einer ausschweifenden Nacht entgegen. Er streicht ihr Haar zurück ... und erkennt, dass man ihm eine Falle gestellt hat. Gitter vor den Fenstern, die mit religiösen Symbolen selbst für ihn einen Ausbruch unmöglich machen.
Er wird von einem Mann bedrängt, der in das Talar eines Heiligen gewandet und mit einer Kette voller Kreuzen geschmückt ist. Er ist es, der Landru die kreuzförmige Narbe verpasste, und er ist auch der Grund, warum Landru seitdem Haare hasst...
Die eben erlittene Niederlage (der Verlust der Geliebten, die Zeichnung mit der Narbe) versetzt den Obervampir in Wut. Als nun die Maske darauf beharrt, dass seine Amtszeit nun zu ende sei, und er sich in der Heimstatt der Hüter melden solle, rastet Landru aus – er zerstört die Maske des Hüters und trinkt sogar ihr bitteres Blut.
Diese Heimstatt, in der er einst seinen beutel mit Heimaterde füllte, liegt im Dunklen Dom auf dem Ararat. Dort will er mit seinem Nachfolger um das Amt kämpfen.
Als er dem frisch erwachten Hüter die Maske herunterreißt, kommt darunter rotes Haar zum Vorschein. Felidae. Es kommt zu einem unerbittlichen Kampf zwischen Wolf und Katze, den Landru für sich gewinnen kann, da er tausend Jahre Kampferfahrung in die Wagschale wirft. Doch Felidae hat noch ein paar Trümpfe in der Hinterhand.
Dazu gehört der Symbiont, der ihr Ledergeschirr bildet. Landru hat sie bei einem Kampf buchstäblich in Stücke gerissen, und das lebenden Geflecht ist das einzige, das ihren Körper zusammenhält.
Davon hat Landru jedoch keine Ahnung, er hält seine rothaarige Gegnerin für tot – allerdings kann er seinen Sieg nicht auskosten, da der Lilienkelch mittlerweile verschwunden ist. In seinen Augen die Strafe des Doms für seinen Frevel.
Woher dieser rettende Symbiont kommt, und welche Pläne die ihn schickende Macht mit Felidae (die nicht wirklich der nächste Kelchhüter ist) hat, wird uns in der Serie noch ein Weilchen in Spannung halten. Aber soviel sei Verraten: Hinter allem steckt ein echt geniales Komplott!!!
Die anderen Handlungsstränge werden ebenfalls weitergeführt. Beth MacKinsey ist immer noch mit der Gefühlspest infiziert. Ihre Liebe gilt nun allem, was sie normalerweise verabscheuen würde – so auch Landru, der sich von ihr das Glied massieren lässt, während er sie hinsichtlich der Pläne von Lilith Eden ausfragt.
Felidae macht Lilith Vorwürde, dass sie ihren Symbionten hat zerstückeln lassen. Ein Fragment von ihm existiert immer noch in der militärischen Forschungseinrichtung vor Sidney.
Um dieses Fragment kümmert sich Homer. Dieser Vampir nimmt einen hohen Militärischen Rang (3-Sterne-General) ein, weswegen er auch gleich das Kommando in dem Militärbunker übernimmt.
Nachdruck von: Reihe: Vampira, Heft 24
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