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Reihe: Vampira Neuauflage, Heft 19 Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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Nona haben wir ja schon kennengelernt. Die Werwölfin mit der knabenhaften Figur und den festen, kleinen Brüsten ist die Geliebte Landrus. Während des Liebesspiels bediente sie sich El Nabhals Tücher. Was es mit diesen auf sich hat, erfahren wir in diesem Roman!
Doch vorher ist da Anäis Nyn, einer Ornithologie-Studentin, die sich in die Wüste verliebt hat. Bevor sie nun nach Hause reist, will sie in der Sahara nächtigen. Eine dumme Idee, denn selbst wenn nicht Vollmond wäre, streifen auch menschliche Bestien durch die Nacht (Araber – die wenigsten rassig oder edel wie die weltberühmten, gleichnamigen Pferde).
Die junge Frau wird missbraucht und mit einem zerstörten Geländewagen in der Wüste zurückgelassen. Und dann heulen auch noch die Wölfe...
Der Herr der Oase lässt sich derweil in besondere Tücher wickeln. Diese geben dem alten Mann die Jugend zurück, zumindest für eine kurze Zeit.
Die so gewonnene (von jungen Dienern geraubte) Kraft nutzt El Nabhal, indem er sich bei Nona verausgabt. Gleich nach dem Akt ist er wieder der alte Sack, angefüllt mit Zweifeln, warum seine junge Geliebte bei ihm bleibt.
Er vermutet zu Recht, dass sie Angst hat. Immerhin ist der Alte ein mächtiger Hexer.
Dass diese Angst keinen vollkommenen Schutz bietet, beweisen die Respektlosigkeiten, die sich die junge Werwölfin herausnimmt. Des weiteren verschwindet sie öfters, um sich mit Landru zu treffen – und dessen Konkurrenz fürchtet El Nabhal wie sonst nichts auf der Welt.
Besonders übel stößt ihm auf, dass der Obervampir Nona um einen Gefallen bat – und dass er es nicht einmal für nötig erachtete, ihn, den Herrn der Oase, zu fragen.
Der Gefallen ist Duncan Luther, der in Heft 7 den Tod fand, als ihm indische Vampire das Rückgrat herausrissen.
Das weiß Lilith Eden natürlich. Sie hat den toten Duncan gesehen, und nun vermutet sie, dass man ihr eine Falle stellt.
Trotzdem reist sie in das Hotel, in dem Duncan sich mit ihr treffen will. Jedoch ist der schon abgereist. Der junge Jebal verspricht Lilith, sie zu El Nabhals Oase zu begleiten. Der Hexer habe seiner Familie Schaden zugefügt, und er plane sich zu rächen.
Der Weg zur Oase ist gefährlich. Die beiden werden von Banditen und Werwölfen angegriffen, was Lilith komisch vorkommt, da die Konfrontation doch offensichtlich in der Oase stattfinden soll...
Der Roman endet damit, dass Nona El Nabhal tötet. Das war jetzt nicht so überraschend- Dadurch gewinnt sie ihre Freiheit wieder, und kann in der Serie noch so manche spannende Rolle übernehmen.
Aber ich bin sicher, dass wir in einem Vergangenheitsabenteuer irgendwann erfahren werden, die die beiden sich einst fanden..
In der Neuauflage sagt sich Codds Sohn Ben von seiner Mutter Alice los. Er ist überdurchschnittlich schnell gewachsen, was seine Mutter überdurchschnittlich altern ließ. Aber dagegen gäbe es ein Mittel, sagt er. Er will sie verbrennen und aus ihrer Asche wieder aufstehen lassen!
Auf dem Basar hat Lilith eine Kurze Begegnung mit Abn el Gurk Ben Amar Chat Ibn Lot Fuddel dem Fünften. Ich meine mich erinnern zu können, dass der Träger dieses imposanten namens noch die eine oder andere Rolle spielen wird!
In diesem Heft bietet er der Halbvampirin einen Teppich an, garantiert ohne Ungeziefer oder Schadzauber – es sei denn, sie wolle Ungeziefer und Schadzauber haben, dann könne er ihr auch einen Solchen verkaufen.
Auf Liliths Frage, ob er denn einen fliegenden Teppich habe, antwortet er: Im moment nicht, kann ich aber bestellen ... ein klasse Charakter!
Insgesamt ein toller Roman mit jeder Menge Action, vielen Wölfen und einem Schuss Humor.
Das neue Titelbild finde ich klasse. Es erinnerte mich sehr stark an die Mini-Serie Wölfe, ist jedoch nicht vom selben Künstler (ich habe nachgeschaut, die Wölfe-Titelbilder sind von Tim Wuerz). Roger Szilagyi verfeinert die Vampira Neuauflage mit seinen Innenillustrationen, die man übrigens auf Facebook jeweils in Farbe bewundern kann.
Das alte Titelbild fand ich allerdings auch klasse. Mann diese Lilith ist rrrrrrrr – und schaut Euch mal den (not)geilen Gesichtsausdruck des hinteren Wolf an ;-)
In beiden Auflagen präsentiert Adrian Doyle einen Sachtext über das Werwolf-Phänomenen. Für Horrorfans ist nichts wirklich Neues dabei – aber ein nettes Extra ist es schon, und auch nett zu lesen!
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Nachdruck von: Reihe: Vampira, Heft 19 Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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