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Reihe: Vampira Neuauflage, Heft 14 Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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Der Wondjina, das Schöpferwesen, das Jahrzehnte in der Pflanze gelebt hatte, war nicht mehr. Die entartete Schwärze eines neuen Ichs hatte ihn verschlungen und umgestaltet zu einem neuen Wesen. Eine Kreatur, die die Schöpfung selbst verhöhnte, deren Gedanken, Wissen und Erbe ins Gegenteil verkehrt worden war.
Das also ist geschehen mit der äonenalten Huon-Kiefer in Tasmanien. Im Grunde genommen kann man das Wesen ja verstehen. Es hat seit langer Zeit (... seit die ersten Schiffe derer, die niemand gerufen hatte, an der Küste vor Anker gingen und ihren menschlichen Abschaum entluden.) mit ansehen müssen, wie die Menschen (okay, die Nachkommen des Abschaums, also die Weißen) ihre Welt zerstörten. Nun war es nicht mehr gewillt, dies länger hinzunehmen!
Die ursprünglichen Wondjinas, die noch nicht vom Bösen infiziert waren, versuchten verzweifelt, dem Tun ihrer bösen Brüder Einhalt zu gebieten, ohne jedoch den eienene Grundsätzen untreu zu werden. Sie wandtens ich an einen Schatten; eines ihrer Kinder, das dem Tod anheimgefallen war. Früher hatte es auf den Namen Esben Storm gehört. Nun war es Banguma.
Ihr erinnert Euch, dass der Banguma Lilith Eden aufforderte, das Chaos zu berichtigen, da sie dafür verantwortlich sei.
Im Hochhaus des Grauen (Der Marillion-Tower war auf heiligem Boden der Ureinwohner hochgezogen und die uralte Kultstätte dem Profitstreben geopfert worden...) regiert immer noch der Sexteufel. Alle fallen übereinander her. Auch über Lilith, die den Zudringlichkeiten nur entkommen kann, indem sie sich aus dem Fenster stürzt (siehe Titelbild).
Beth MacKinsey wurde von den Endzeitpropheten in die Irre geführt. Nun stattet sie sich mit Moskowitz‘ Medikamenten aus (Eukalyptus, passend zum steppenden Koalabär) und folgt den Blendern bis in das Hochhaus. Sie hütet sich, den Aufzug zu benutzen. Stattdessen informiert sie die Polizei. Als ob das was nützen würde.
Lilith hingegen muss nun gleich an drei Stellen kämpfen. Das Hochhaus, der Nielsen Park und Tasmanien. Aber mit Hilfe des Schattens, eines beeinflussten Hubschrauberpiloten und einem Stückchen Tod gelingt ihr das. Nicht im Handumdrehen, aber ... sie bricht dann auch zusammen, wird dann aber gerettet, von, genau, Beth.
Ein Doppelroman voller Endzeitmythen, degenerierten Schöpferwesen und Australischer Ur.Magie. Für mich ein bisschen gar abgehoben. Es las sich auch so, als wollte man endlich die Sache mit den Haus hinter sich bringen, und gleichzeitig Liliths Dienerkreaturen aus dem Spiel nehmen. Beides trifft meine Zustimmung. Wobei Virgil Codd sich durchs sein kleines Zwischenspiel mit Alice verspätet...
Alles in Allem kein Highlight der Serie, aber immerhin zwei sehr spannende Romane!
Außerdem mag ich den Humor, der immer mit dem bärbeißigen (diesmal ausnahmsweise nicht Zigarre qualmenden) Moskowitz einhergeht. Genau, da steppt der Koala-Bär!
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Nachdruck von: Reihe: Vampira, Heft 14
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