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Reihe: Vampira Neuauflage, Heft 9 Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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Landru lässt seine Wut über die unerfreulichen Ereignisse an der Sippe in New Delhi aus. Das Sippenoberhaupt Tanor versucht ihn, mit einem besonderen Geschenk zu besänftigen – und das hat irgendetwas mit der Leiche von Duncan Luther zu tun.
Derweil ist Lilith Eden wieder in Sidney angekommen. Beth MacKinsey holt sie vom Flughafen ab. Das Wiedertreffen verläuft recht harmonisch (später werden die beiden noch harmonischer miteinander agieren), was hinsichtlich Duncans Tod ein wenig unglaubwürdig daher kommt – na ja, wenigstens trösten die beiden sich hintereinander gegenseitig, ähem. Denn Lilith war ja schon lange neugierig, wie das so ist, mit der lesbischen Liebe.
Doch der Haupthandlungsstrang befasst sich mit den Dienerkreaturen. Leroy Harps, der Pornoproduzent lief ja Amok und hat dabei die talentierte Pornodarstellerin Trish Tough (Heft 6) und in der Neuauflage zusätzlich noch ein paar Bäcker getötet. Beth und Moskowitz haben darüber berichtet – und nun kommen die Angehörigen des Opfers in die Stadt. Die Schwester Maryann Rosehill um zu Trauern, der Vater Paul um zu Rächen. Um dem Täter auf die Spur zu kommen, hat sich der Vater ein Medium mitgebracht, Carlotta Frost. Das klappt auch, allerdings bekommt Daddy die Begegnung mit dem bösen Leroy nicht sehr gut ... Lilith muss ran. Wie gut, dass Schwesterchen sich Beth anvertraut hat, die setzt ihre Vampirfreundin auf den Killer an.
Leroy ist, wie wir wissen, eine Dienerkreatur ohne Führung. Er will ewiges Leben schenken. Seine Hoffnung ist groß, dass es diesmal klappt – immerhin hat er ordentlich geübt...
Sein aktuelles Opfer (vor Paul) ist die Obdachlose Myra Appelgate. Na, wenigstens darf sie noch mal ordentlich essen und baden, bevor es sie erwischt.
Eine andere führungslose Dienerkreatur ist der Polizeichef Virgil Codd. Er sucht das verlassene Hauptquartier der hiesigen Sippe, den Friedhof der Vampire, auf – und tatsächlich haben die Vampire eine Nachricht hinterlassen.
Doch da ist noch etwas anderes, etwas großes. Codd macht sich schnell aus dem Staub, weil er diesem Etwas nicht begegnen will.
Lilith weiß von diesem Etwas nicht. Auch sie sucht dem Friedhof der Vampire auf, weil sie den Schrumpfkopf ihres Vaters bergen und ordentlich bestatten will.
Allerdings muss sie sich dazu zu einem riesigen Leichenberg begeben – und da.
Okay, stinkende Leichenberge, Leichenfresser – ja, es ist ein Ghul, der dort sein Unwesen treibt. Eine Ghul, denn bei Vampira sind die Viecher alle weiblich. Und gewaltig groß. Und gewaltig kräftig. Das Monster wurde von den Vampiren gehalten, um Leichen zu entsorgen (praktisch), und da die Vampire verschwunden sind, ist die Gute hungrig. Und leider kommt Lilith nicht an einem Kampf vorbei, denn die Ghul hat den Kopf ihres Vaters...
Beth hat übrigens einen neuen Übernachtungsgast: Den ehemaligen Detective Jeff Warner. Der nuschelt nicht mehr, weil sein Kiefer wieder heil ist. Lilith erinnert sich, dass er einer derjenigen waren, die von ihrem Apfelbaum ganze Früchte naschte – die er nun übrigens freizügig an Dienerkreaturen weitergibt. Auch Codd bekommt später einen dieser speziellen Äpfel.
Das Haus (der Moloch) lässt Lilith ausrichten, dass es akzeptiert, dass Lilith nicht zurückkehren und die fehlenden zwei Jahre im Schlaf verbringen möchte. Es wird sie auch außerhalb unterstützen – und deswegen schafft es für sie eigene Dienerkreaturen, die jedoch erst in zwei Monaten einsatzbereit sein werden...
Die Story entwickelt sich rasant – und verdichtet sich dabei. Schön ist, dass auch die Handlungsnebenstränge zum Tragen kommen. Immer wieder werden Fäden wieder aufgegriffen und weitergeführt.
Vampira ist eine außergewöhnliche Serie!
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Nachdruck von: Reihe: Vampira, Heft 9 |