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Reihe: Vampira Neuauflage, Heft 6 Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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In Nepal gibt es einen abgelegenen Berg. Dort muss der junge Rani in die Fußstapfen seines Vaters treten. Ein schweres Erbe, denn als Todesbote ist er für das Scherbengericht zuständig. Durch Denunziation verurteilt das Dorf monatlich einen der Ihren zum Tode.
Die Scherben werden in die Öffnung eines Obelisken geworfen – aus dem sie nur der Todesbote herausholen kann. Wobei sich jedes mal schmerzhaft ein Dorn in seine Hand bohrt. Das Steinmonument fordert Blut.
Derweil genießen in Sidney Landru und Nona die Jagd. Der Vampir und die Werwölfin tun dies in Wolfsgestalt. Derart angeturnt genießen sie anschließend einander. Das macht Lilith Eden an, die just dabei ist, den Schlupfwinkel der ortsansässigen Vampirsippe (den Friedhof der Vampire) nach Hinweisen zu durchstöbern, die ihr gegen ihren Erzfeind Landru hilfreich sein könnten.
Lilith ist ganz hin und hergerissen. Das Sexspiel ihrer Feinde macht sie extrem an. Sie kann sich kaum losreißen von Landrus gewaltiger Männlichkeit, die Nona einfach so wegsteckt. Letztendlich entschließt sich Lilith doch zur Flucht. Noch ist sie für diesen Kampf nicht bereit.
Immerhin hat sie herausbekommen, dass der Supervampir auf der Suche nach dem Unheiligtum der Vampire, dem Lilienkelch ist. Er besitzt eine besondere Karte, die Lilith sich zu stehlen nicht traute. Musste sie aber auch nicht, denn der Symbiont hat eine Kopie davon angefertigt, und auch wenn darauf keine Ortsbezeichnungen verzeichnet sind, durch Beth MacKinsey erfährt sie, dass sie nach Nepal muss.
Dienerkreatur zu sein, hat so seine Nachteile. Maud Edwards, Polizeichef Virgil Codds Sekretärin teilt sein Schicksal. Aus Frust schlägt sie regelmäßig die Spiegel in der Damentoilette kaputt. Wahrscheinlich ist der fehlende Stoffwechsel daran Schuld...
Doch das soll sich ändern, als Detective Jeff Warner auftaucht. Der war seinem Chef unangenehm aufgefallen, als er einer Mordserie mit Genickbrüchen auf die Spur kam – deshalb wurde er zu einer Selbstmordmission in das Moloch-Haus in der Paddingtonstreet 333 geschickt. Irgendetwas ist dort mit ihm passiert – denn nun nuschelt er seltsam vor sich hin. Außerdem haben seine intensive Küsse eine verheerende Wirkung auf die Sekretärin...
Derweil untersuchen Polizeichef Virgil Codd und Bürgermeister Al Weinberg. Beide sind Dienerkreaturen, und als solche Weisungsgebunden. Dumm nur, dass sich die Vampire um ihre eigenen Probleme scheren. Die Weisungen von Oben bleiben aus, was die Diener sehr traurig macht.
Hekate, die wahnsinnig eifersüchtige Ex-Geliebte von Landru spioniert Lilith hinterher. Sie beobachtet, wie die Halbvampirin sich mit Duncan Luther trifft. Dabei werden die beiden von Beth beobachtet. Die Reporterin will endlich herausfinden, was ihr ehemaliger Studienkollege und seine Begleiterin vor ihr verbergen.
Hekate nimmt Beth als Geisel. Jetzt muss Lilith Farbe bekennen (Ja, ich bin eine Vampirin – Mütterlicherseits). Im folgenden Kampf stellt Lilith fest, dass ihr Blut heller war als das der alten Rasse.
Anschließend muss sich Hekate keine Gedanken mehr über ihre Kahlköpfigkeit (die eine Strafe Landrus war) machen.
Eine weitere Dienerkreatur ist Leroy Harps. Der Pornoproduzent wurde kurz vor Horas Tod rekrutiert.
Eine Kreatur, die, ihrer geistigen Führung durch den Meister beraubt, seitdem auf Befehle gewartet hatte. Und die nun Eigeninitiative entwickelte: den Mord an Trish, um ihren Durst zu stillen.
Noch konnte niemand wissen, welche Folgen dies haben würde - für Leroy Harps im besonderen ... und für die Bevölkerung von Sidney im allgemeinen...
Trish Tough ist übrigens ein Pornosternchen, dass Leroy in der Badewanne vernascht – außerdem darf er sich in der Neuauflage auch noch an einer Gruppe Bäckern satt trinken.
Landru ist derweil (ohne Nona) in Nepal angelangt. Er macht sich mit den lokalen Bräuchen vertraut, und dann nimmt er einen kleinen Snack – Bimal. Dumm nur, dass sie von dem Scherbengericht ausgewählt wurde zu sterben...
Dass Beth von Lilith und Duncan eingeweiht wird, war echt überfällig. Die Reporterin ist nicht dumm, sie lässt sich nicht verarschen.
Schön ist auch, dass die Dienerkreaturen einen größeren Stellenwert in der Geschichte einnehmen. Das Dilemma, vor dem sie stehen, birgt viel Potential. Besonders Leroy. Bin mal gespannt wie sich das entwickelt. Und welchen Sonderstatus Jeff Warner einnimmt...
In Nepal entwickelt sich ein interessanter Handlungsstrang, der so einiges über die Vampire und vielleicht auch über Liliths Ursprung verrät.
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Nachdruck von: Reihe: Vampira, Heft6
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