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Reihe: Vampira Neuauflage, Heft 1 Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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Nachts auf einem Friedhof, auf dem nur Mörder begraben liegen. Eine junge Frau wird angefallen von einem vampirartigen Wesen. Doch am Ende ist nicht sie es, die tot am Boden liegt ...
... Lilith Eden erfährt erst später, dass sie der Balg eines Menschen und einer Vampirin ist, dass ihre Eltern mit ihrer Liebe gegen uralte Gesetze verstießen, und sie nun den Preis dafür bezahlen muss. Die Rasse der Vampire kann den Verstoß nicht dulden und will sie vernichten.
Die Eltern fliehen nach Australien, wo sie ein Haus erwerben und mittels Magie in eine Festung verwandeln. Niemand, der es betritt, kann es wieder verlassen. Mit Ausnahme von Lilith und ihrem Vater. Letzterer bekommt genaue Anweisungen, was er zu tun hat, denn Lilith hat eine Bestimmung zu erfüllen. Welche genau, ist nicht ganz klar, denn ihre Mutter stirbt kurz nach ihrer Geburt, ohne Einzelheiten preiszugeben. Ihr Vater wird ein paar Jahre später von einer Gruppe Vampire ermordet.
Lilith soll eigentlich 100 Jahre reifen, im Schoß des Hauses in der Paddingtonstreet 333, aber auch ihre Ernährerin Marsha muss sterben. Ihr geht das Blut aus, und so wird die Halbvampirin leider zwei Jahre zu früh geweckt. Noch ist sie schwach und unwissend – und läuft Hadrum in die Arme.
Dieser ist eine Dienerkreatur der hiesigen Vampirsippe. Er wurde einst von Vampiren gebissen und mit dem Keim infiziert. Dienerkreaturen sind schwächer und empfindlicher gegen das Sonnenlicht, was Lilith das Leben rettet.
Doch Hadrums Tod löst einen Impuls aus, der die Vampire der Umgebung alarmiert.
Lilith kehrt in das Haus ihrer Eltern zurück. Dort erfährt sie ein klitzekleines bisschen von ihrer Vergangenheit und wird mit einem Mimikrykleid ausgestattet. Das kann sich in jedes beliebige Kleidungsstück verwandeln, wobei es bei der Auswahl desöfteren seinen eigenen Willen durchsetzt, ist aber auch eine Waffe. Ein nicht zu unterschätzender Nachteil ist jedoch, dass es sich mit tausenden von Zähnen festbeißt und sich weigert, wieder ausgezogen zu werden.
Doch wird es Lilith versagt, erst einmal Kräfte zu sammeln und sich auszuruhen, denn irgendetwas Seltsames geschieht mit dem Haus. Es mutiert und verwandelt sich in einen Moloch, was zu den Geschehnissen in Band 2 führt...
Mit dieser Serie hob Bastei den Heftroman auf eine neue Ebene. Schon auf dem Cover verkündete man, dass Vampira gefährlich, geheimnisvoll und erotisch sei. Man behauptet einfach, dass Vampire das Blut besser schmeckt, wenn es durch Sex in Wallung gebracht wurde ...
Als Nicks Körper im Orgasmus erzitterte, fiel auch die letzte Schranke in ihr. Als er am wehrlosesten war, wurden ihre Küsse zu einem einzigen saugenden Biss, der ihr mehr Befriedigung verschaffte, als sie je für möglich gehalten hatte.
Sie schmeckte sein Blut und schauderte vor sich selbst.
Später beschwerten sich manche Leser, dass die Serie zu viel Erotik enthielt, und der Autor trug dem Rechnung. In der Neuauflage ist Vampira nur noch Geschöpf der Dämmerung.
Mir gefallen besonders die Bezüge auf die Bibel. Vampiras Name Lilith Eden deutet dies schon an. Lilith ist die erste Frau Adams (Apokryphe Schriften) und der Garten Eden dürfte jedem Christ bekannt sein (zumindest vom Namen her).
Die Neuauflage kommt mit der neuen Währung und der neuen Rechtschreibung daher. Dennoch hat man an den Romanen nichts verändern müssen. Sie sind zeitlos und immer noch spannend.
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Nachdruck von: Reihe: Vampira, Heft 1
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