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Titel: Das Tolkien Lesebuch Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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Eine spannende Einführung in Tolkiens Welt.
Story-Titel: Besuch bei J. R. R. Tolkien |
Der Besuch des Autors bei seinem Idol ist natürlich eine sehr subjektive Sache. Der Informationsgehalt ist spärlich, einzig und allein die akademische Natur des Professor Tolkiens wird gegenwärtig.
In dieser kurzen Fassung hätte man den Text auch weglassen können.
Mittelerde wird geschaffen |
„... mein Unfug mit der Feensprache.“
Ælfwine aus England
Briefe an Edit Bratt
Die Fahrt von Earandel, dem Abendstern
Ein heimliches Laster
Die Musik der Ainur
Der Fall Gondolins
Die Geschichte von Tinuviel
Von Beleriand und seinen Reichen
Die Druedain
Der Untergang von Numenor
Der Herr der Ringe ist durchzogen von Legenden, Gedichten und Liedern. In dieser Art hat Tolkien einige eigenständige Texte verfasst, von denen wir hier einige finden.
Diesen Texten zugeordnet sind einige Briefe, in denen er praktisch erklärt, was er hier schrieb, und warum. Nie waren sich Poesie und Wissenschaft so nahe.
Leben eines Oxforder Professors |
Was, Dr. Tolkien, macht Sie ticken? (Brief an Houghton Mifflin Co)
Ein Abend in der Kneipe (Brief an Christopher Tolkien)
Unser kleiner Cherub (Brief an Christopher Tolkien)
Der edle nordische Geist (Brief an Michael Tolkien)
Ein Brief vom Weihnachtsmann
Brief vom Polarbären
Rätsel in der Finsternis
Jene verrückte, glanzäugige Schönheit (Brief an Stanley Unwin)
Über den Namen und die Herkunft seines merkwürdigen Helden (Brief an den Herausgeber des Observer)
Bilbo und die Oxforder Intelligenzija (Brief an Stanley Unwin)
Der Hobbit entstand ja aus Geschichten, die der Vater Tolkien seinen Kindern vor dem Einschlafen erzählte. Und die Briefe vom Weihnachtsmann waren ebensolche, die der Vater fälschte, um seinen Kindern eine Freude zu machen. Mittlerweile habe ich das Buch dazu – und es enthält wundervolle mit Schnörkeln und Ranken verzierte Schreiben, deren künstlerische Erscheinung genauso beeindruckend sind wie ihr vor Fantasie strotzender Inhalt. Leider wird hier nur letzterer wiedergegeben. Ein wundervolles Weihnachtsgeschenk – und wenn Ihr keine Kinder habt, beschenkt Euch selbst!
Das Dritte Zeitalter |
Der Rat von Elrond (Auszug aus Herr der Ringe)
Der Brauch des Schenkens bei den Hobbits (Briefentwurf)
Brief an Sam Gamgee
War die Flügelkrone von Gondor ... (Brief an eine neugierige Leserin)
Drei mann hoch
Baumbart
Die Palantiri
Der verbotene Weiher
At the End of the Quest, Victory (Briefentwurf van W. H. Auden)
Hydrofolie Schattenfell (Brief an Ryner Unwin)
Göttin der Milch (Brief an eine Mrs. Meriel Thurston)
So darf am den Herrn der Ringe nicht entstellen (Brief an Forrest J. Ackerman)
In diesem Bereich befasst sich das Buch mit dem Menschen Tolkien.
Bisweilen habe ich das Gefühl, dass Tolkien ein ernster Mensch war, der seien Geschichten auch sehr Ernst nahm. Manchmal vielleicht ein wenig zu Ernst. Er verbittet sich z. B. dass man Nutzviel mit den Namen edler Elbenrösser schmückt. Er kritisiert auf das Deutlichste den Zeichentrickfilm um den Herrn der Ringe – und ich finde es mehr als schade, dass er sich nicht zu Peter Jacksons grandioser Verfilmung äußern konnte, und den Änderungen, die dieser in der Geschichte vornahm.
Sehr interessant fand ich auch folgenden Abschnitt:
Das Buch ist natürlich keine Trilogie. Das und die Titel der Bände waren ein kleiner Schwindel, der für die Veröffentlichung als notwendig erachtet wurde, wegen der Länge und der Kosten. Es gibt keine echte Dreiteilung, und kein Teil ist auch für sich allein verständlich. Die Geschichte wurde als Ganzes ausgedacht und geschrieben, und die einzige natürliche Einteilung ist die in die Bücher I – VI (die ursprüngliche Titel hatten)
Clett-Cotta hat eine Jubiläumsausgabe herausgegeben, in einem Schuber. Dort sind der Hobbit und 6 Bücher des Herrn der Ringe enthalten. Diese steht bereits in meinem Regal und wird demnächst von mir hier besprochen werden.
Die letzten Jahre |
Tolkien trifft Ava Gardner (Brief an Michael Tolkien)
Das letzte Domizil (Brief an Michael Tolkien)
Edith Tolkien Luthien (Brief an Christopher Tolkien)
Blatt vom Tüftler
So ernst das Epos um den Ringkrieg ist, so enthält es doch etliche humorvollen Stellen – und der Hobbit ist stets mit einem Augenzwinkern geschrieben worden. Aber der erstaunlichste Text ist dieser hier, um einen Mann namens Tüftler, der irgendwann ein Blatt gemalt hat, und dann noch eins, und dessen Lebenszweck es plötzlich zu sein scheint, einen ganzen baum voller Blätter zu malen. Er krempelt seinen Alltag um, und er ruft eine Menge Verwunderung hervor bei allen um ihn herum. Niemand versteht ihn. Sie finden zwar das Blatt / den baum sehr schön, aber erkennen nicht den Sinn dahinter. Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind. Wie das undichte Dach des Herrn Nachbarn.
Dann bringt man Tüftler wohin, wo er genesen soll. Er soll das Leben verstehen, und er wird begutachtet, immer und immer wieder, bevor man ihn weitergehen lässt...
Was wie die Geschichte eines Missverstandenen Künstlers beginnt , endet mit einer eindringlichen Vorstellung des Jenseits, des Diesseits und den Göttern, die uns durchd en Prozess der Wandlung begleiten.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich jeden Aspekt dieser Geschichte verstanden habe – aber sie hat mich berührt!
Anhang |
Nachwort
Zeittafel
Quellenhinweis
Die Aufmachung ist wunderschön. Ein tolles Titelbild. Allerdings ist der Inhalt nur ein Best of Tolkien. Klar, Der Herrn der Ringe kennt man (sollte man kennen), Der (kleinen) Hobbit ebenfalls. Manche haben sich durch Die verschollenen Geschichten gelesen – aber sicherlich gibt es noch die eine oder andere Tolkien-Lücke zu schließen. Fabelhaften Geschichten hatte ich zwar im Regal stehen, aber ungelesen. Das werde ich bald nachholen!
Und die Briefe sind sehr interessant, sie enthalten sehr viele Hintergrundinformationen zu den Geschichten aus Mittelerde. Hier setzt sich der Autor, angestoßen durch die unterschiedlichsten Briefeschreiber, mit seinem Werk auseinander. Findet Fehler, erklärt seine Motivation.
Am schönsten finde ich Die Briefe vom Weihnachtsmann. Hab ich mir schon zugelegt, werde aber bis Weihnachten warten, sie zu lesen.
Okay, das Lesebuch ist nur ein best of. Aber es zeigt Lücken auf, und es macht Lust auf mehr. Wer seinen Tolkien noch nicht komplett im Regal stehen hat, kann hier getrost zugreifen, aber Vorsicht, man wird das Bedürfnis verspüren, ihn sich anschließend doch komplett ins Regal zustellen. Weil die Facetten des Schaffens und Lebens diese Professors so vielfältig, fantasievoll und einfach nur verzaubernd sind!
Titel: Fabelhafte Geschichten
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Titel: Die Briefe vom Weihnachtsmann
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