Titel: Der Mörder in der Tiefkühltruhe Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus |
Das vorliegende Buch in englischer Broschur ist die erste Ausgabe der MURDER PRESS, einem Ableger der GOBLIN PRESS. Kennt Ihr nicht? Nun, es handelt sich hier eigentlich um ein Fanzine, und streng limitiert, und man muss schon ein bisschen surfen, um es überhaupt bestellen zu können. Versucht es auf der Homepage des Autors Uwe Voehl, der mir vor allen Dingen als Horrorautor schon seit den legendären Zeiten des Vampir Horror Romansschon so einiges Lesevergnügen bereitet hat. Auch in der Krimiszene hat er sich einen Namen gemacht, obwohl da keine strenge Trennlinie zu ziehen ist (weswegen diese Rezension auch gut zu Horror und Mystery passt).
Der Mörder in der Tiefkühltruhe
Das Buch fängt phantastisch an. Was reden Körperteile in einer Tiefkühltruhe, wenn die Tür zu und das Licht aus ist? Die rechte Hand vermisst die linke Hand, welche er, der Mörder, schon vor einiger Zeit herausgeholt und womöglich verspeist hat ... er wird der nächste sein? Und wie kommen sie eigentlich in die Truhe? Eine GEILE Geschichte, die allein schon den Kaufpreis des Buches wert ist!
Café Sherlock
Ein Reisender auf der Suche nach einem Kaffee. Er landet im Nirgendwo im Café Sherlock, und die ortsansässigen Krimiliebhaber vermuten in ihm einen Mörder. Mann, die haben wohl zu viele Krimis gelesen – oder spielen sie ein Spiel mit dem Fremden?
Mörderspiel
Ein gut aussehender Typ verabredet sich mit nicht ganz so gut aussehenden Frauen. Klar, er ist auf ihr Geld aus. Gewöhnlich hat er ein leichtes Spiel, aber diesmal...
Mords-Mord
Der Branche geht es momentan nicht so gut (in der Zeit des Kabelfernsehens und Internets lesen die Leute immer weniger Bücher) – also muss ein absoluter Hit her. Den verlangt der Herausgeber vom Lektor. Und der will nichts weniger als den letzte aller Krimis herausbringen. Denn wenn der Krimi selbst ermordet wird, ist der Ofen aus. Ob das klappt?
Wo die Ostseewellen morden
Ein erfolgloser Musiker leiht sich von einem mysteriösen Fremden einen Papagei. Der Vogel ist nämlich ein echter Wundervogel. Was immer er krächzt, verwandelt sich in einem Hit ... doch dann isser plötzlich weg, der Vogel.
Black & Decker
Der Chef einer Werbeagentur kauft sich eine Bohrmaschine – aber nicht, um sie zu bewerben ...
Komisch, das mit Omma...
In der Nacht vor Weihnachten will ein Junge zu seiner Omma, die ihm immer wieder etwas Geld zusteckt. Aber Omma macht nicht auf, und überhaupt hat sich die Ganze Stadt verändert. Der Junge stolpert durch die Gegend und ringt mit seinen Erinnerungen ... eine wahnsinnig tragische Geschichte, die einem echt ans Herz geht. Auch für diese hätte sich der Kaufpreis des Buches gelohnt!
Einfach malerisch!
Der Ich-Erzähler beobachtet ein Pärchen, dass nach einer langen Wanderung an ein abgelegenes Haus kommt, in dem sie ein Zimmer gebucht haben. Wobei sich gerade herausstellt, dass das Haus gar kein Hotel ist. Weil es aber offen steht, gehen sie hinein.
Der Beobachter stellt fest, dass der nörgelnde Kerl so gar nicht zu der gut gebauten und gut gelaunten Blondine passen will. Sie hat die Klasse, die ihm fehlt.
Tja, und was dann passiert, das erwartet man nun gar nicht. BÖSE!
Am Tag, als der Sommer endete
Die Geschichte habe ich nicht verstanden, sorry.
Dass Uwe ab und an Geschichten in Anthologien veröffentlicht hat, das war mir bekannt. Als Nicht-Krimileser habe ich um die bis jetzt einen Bogen gemacht. Ein Fehler, wie mir dieser kleine, aber feine Band zeigt. Uwe hat einen Hang zum Skurrilen, und einen schwarzen Humor, der genau meinen Geschmack trifft. Die Geschichten sind herrlich Böse. Danke, Uwe!