Titel: Freitag der 13 - Teil 02: Jason kehrt zurück Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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„Ich habe es gesagt, aber keiner wollte mir glauben!“, sagte der verrückte Säufer. „Ihr seid alle verdammt!“
Warum? Das erzählt der Campleiter am Lagerfeuer: „Man hat seine Leiche nie gefunden!“
Die Fortsetzung von Freitag, der 13. findet nicht im Camp Crystal Lake statt, aber viel zu nah dran. In diesem Ferienlager sind die Jugendbetreuer versammelt, um ihre Kenntnisse im Survival und Erste Hilfe aufzufrischen – und wieder macht ein irrer Killer Jagd auf sie.
Diesmal ist es nicht Mrs. Vorhees, die fröhlich aufschlitzt, mit allen möglichen Waffen (Phallussymbolen) zusticht (penetriert) und gerne auch zerhackt, nein, es ist Jason, ihr mongoloieder Sohn. Er hat Mami sterben sehen und will Rache. Dafür verlässt er die Wälder sogar, um sich die einzige Überlebende aus Teil 1 zu krallen …
Natürlich musste man mit diesem Film noch einen drauf setzen. Es gibt mehr Jugendliche, die sich noch freizügiger durch das Camp schmusen (und mehr). Die Morde sind wohl auch expliziter – jedoch bekommt man dies nur ansatzweise zu sehen. Die deutsche DVD basiert auf der R-Rated Fassung, und das merkt man. Trotzdem landete der Film ursprünglich auf dem Index – ist jedoch seit einiger Zeit nach einer erneuten Prüfung jetzt FSK 16 freigegeben.
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Freitag, der 13. - Teil 02: Jason kehrt zurück ist eine gute Fortsetzung. Der erste Film wird in einer Traumsequenz der letzten Überlebenden erzählt. Man weiß also gleich, worum es geht – und dann setzt der Film in einem neuen Camp ein. Anfänglich wird der Killer wieder in Ego-Slasher-Perspektive gezeigt, wobei man sich auf kräftige Männerbeine in Arbeiterhosen und –schuhen beschränkt. Die Kamera zeigt nicht das Gesicht.
Später trägt Jason eine Maske. Noch nicht die Hockeymaske, mit der er berühmt werden wird, sondern einen Kissenbezug, den er sit Augenschlitzen versehen und einem groben Seil festgebunden hat. Schon ganz schön gruselig, aber nichts im Vergleich zu der späteren Maske.
Er benutzt auch kräftig seine Machete.
SPOILER ANFANG
Das absolute Highlight ist wieder der Showdown. Die letzte Überlebende rennt in den Wald, wo eine verkommene Hütte steht. Darin findet sie eine Art Altar, auf der der Kopf von jasons Mutter platziert ist. Sie zieht sich den Pullover der Mutter an, und lässt Jason denken, sie sei sie. Das geht jedoch schief …
Später sieht man Jason noch einmal ohne Maske. Keins chöner Anblick!
SPOILER ENDE
Der Film wurde von den Kritikern zerrissen und von der BSP indiziert. (Mittlerweile ist er neu bewertet worden und sogar FSK 16 freigegeben - So ändern sich die Zeiten.) Beim Publikum war (ist) er dermaßen beliebt, dass es jede Menge Sequels und auch ein Remake gibt. Die Geldgeber bestanden sehr bald auf einer Fortsetzung des ersten Teils (der leider immer noch indiziert ist, und von uns deswegen nicht rezensiert werden darf), und sie waren es auch, die auf Jason als Killer bestanden. Cunningham fand, dass dies eine bescheuerte Idee sei – aber er gibt zu, dass er sich da geirrt hat.
Wenn man an Freitag, der 13. denkt, dann denkt man auch an Jason. Den baumlangen Killer mit der Hockeymaske und der Machete. Doch dieses Bild man auf spätere Sequels verschieben. Noch ist Jason lediglich der kleine, mongoliede Junge, der ertrinken musste, weil sich die Betreuer miteinander vergnügten, statt ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen.
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Als Bonus von Teil 1 (der Bonus ist nicht indiziert) befindet sich eine kleine Dokumentation. Sehr interessant. Der Regisseur hat zusammen mit Wes Craven an The Last Hause On The Left (das Original befindet sich ebenfalls auf dem Index) geschaffen. Nun hatte er Angst, für billige und blutige Filme zu stehen. Deswegen drehte er als nächstes 2 Familienfilme, die jedoch floppten.
In der Zwischenzeit erschien Halloween. Dieser Horrorfilm war ein absoluter Erfolg. So dass sich Cunningham ein paar gewinnträchtige Filmtitel ausdachte – und Freitag, der 13. erschien ihm absolut vielversprechend.
Der Drehbuchautor erzählt, dass er sich Halloween genau angeschaut hat, um herauszufinden, was ein guter Horrorfilm enthalten muss. Ein Schreckliches Geheimnis vor langer Zeit. Und eine Gruppe von Kindern (Jugendlichen), der keine Erwachsenen zur Hilfe eilen kann.
Im diesem Fall findet das Ganze in einem Feriencamp statt. Einem Ort, der in Amerika einen hohen Stellenwert einnimmt. Tausende von Jugendlichen verbringen in solchen Camps ihre Sommerferien – und natürlich gibt es dort, in der Natur, unter der spärlichen Aufsicht von Erwachsenen, jede Menge sexuelle Spannungen, und vor allen Dingen Möglichkeiten.
Der Ort ist also mehr als geschickt gewählt.
Chronologie:
1978 Halloween
1980 Freitag der 13. (indiziert / keine Rezi)
1981 Freitag der 13 - Teil 02: Jason kehrt zurück
1982 Freitag der 13 - Teil 03: Und wieder ist Freitag der 13. (indiziert / keine Rezi)
1984 Freitag der 13 - Teil 04: Das letzte Kapitel (indiziert / keine Rezi)
1985 Freitag der 13 - Teil 05: Ein neuer Anfang
1986 Freitag der 13 - Teil 06: Jason lebt
1988 Freitag der 13 - Teil 07: Jason im Blutrausch
1989 Freitag der 13 - Teil 08: Todesfalle Manhattan
1993 Freitag der 13 - Teil 09: Die Endabrechnung (indiziert / keine Rezi)
2002 Freitag der 13 - Teil 10: Jason X (indiziert / keine Rezi)
2003 Freddy vs. Jason
2009 Freitag der 13. (Remake)
Frühere Fassung: Titel: Freitag der 13 - Teil 02: Jason kehrt zurück
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