|
Titel: Der Fluch der Halblinge Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
|
Die Bogins in diesem Buch sind keine Hobbits. Sie sehen zwar in etwa so aus, haben auch deren Sinn für das Bodenständige. Sie feiern und essen gerne, lieben die Gesellschaft. Doch damit hat es sich auch schon.
Bogins sind Sklaven. Sie versorgen die Haushalte von bessergestellten, meist Gelehrten Menschen Albalons. Das ist ein Reich, wo die Völker in Frieden leben. Insbesondere die Menschen und die Elben, die ein Bündnis geschlossen haben, das von der obersten Herren, der Ardbéana, der lieblichsten und edelsten aller Elben.
Nun wird ein Mord begangen, und ausgerechnet ein Bogin soll der Täter sein. Dabei sind diese doch überall für ihre Friedfertigkeit und Integrität bekannt. Ein Bogin würde niemals lügen, stehlen oder gar morden. Das ist undenkbar.
Und trotzdem, irgendetwas muss daran sein, denn die Oberste lässt alle Bogins verhaften und in die Verliese unter ihrem Palast einsperren. Nur der junge Fion Hellhaar kann entkommen. Ein Bogin, der die Annehmlichkeiten der Stadt und den Schutz seines Herrn gewohnt ist – und nun muss er vor den Wachen flüchten, mit einer Gruppe Verschwörern hinausreiten um den Zauberer der Berge zu finden, der ein Buch besitzt, dass den Bogins die Freiheit verspricht. Nicht nur aus dem Verlies hinaus soll er sie führen, nein auch aus der Sklaverei...
Die Queste Fionns ist nicht zu vergleichen mit der eines Bilbo Beutlins. Zu viele Fantasyabenteuer haben die Literatur geprägt und verändert. Alles war schon einmal dagewesen, oder? Der heruntergekommene Held, der später als strahlender König wiedergeboren wird erinnert doch ein wenig an Streicher / Aragon. Sein Schicksal ist recht vorhersehbar. Und Elben sind in der Gruppe vertreten und Zwerge. Kulturelle Unterschiede, die auf der Reise für Konflikte sorgen sollen. Ach ja, der Zauberer der Berge, der ist mit Gandalf so gar nicht zu vergleichen. Und dann ist da ja noch ein Troll, der sich zu Tode friert (was ziemlich blöd ist, weil es nachts immer kalt ist, und er bei Sonnenlicht zu Steine rstarren muss) und ein Vegatarier-Oger. Letztere hauend ie Gruppe mit ihrer übergroßen Kraft aus allem raus, wo Zwergenstahl und Elbenbögen versagen.
Das klingt jetzt schlimmer als es ist. Die Gruppe funktioniert, wenngleich sie zu groß ist, als dass jeder seine guten Momente bekommen könnte. Manche sind wohl Lückenfüller, damit sie in Zahl und Funktion sich von denen der Ringgefährten unterscheidet.
Aber die Geschichte ist intelligent aufgebaut, einigermaßen verzwickt. Die Bogins liebevoll gezeichnet, die Auflösung teilweise echt überraschend.
Ich tippe mal darauf, dass in dieser Welt noch so manche Abenteuer folgen werden – und vielleicht bin ich sogar wieder mit dabei...