Reihe: Bad Blood, eBook 1 Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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In einer Nervenheilanstalt prangt plötzlich ein seltsames Symbol an der Wand. Der Aufseher kann sich nicht erklären, wo es herstammt. Zumal es mit Blut geschrieben wurde und die Bewohner der betreffenden Zelle keinerlei Verletzungen aufweisen.
Das Wort Zauberei lässt den Direktor zusammenzucken, es scheint, als wisse er mehr über die Vorkommnisse, als ihm lieb ist...
Der Anti-Terror-Kämpfer Tom Lincoln leidet unter einem handfesten Trauma, seit er in Ausübung seiner Pflicht lebendig begraben wurde. Deshalb hat er seinen gefährlichen Job gekündigt – nicht ahnend dass sein neuer Job noch gefährlicher werden wird...
Alles beginnt damit, dass sich Tom mit seinem Bruder Dean treffen will. Stattdessen trifft er dessen Assistentin Valerie, die ihm erzählt, dass der einen interessanten Fall auf dem Tisch liegen hat (ein schöner Wortwitz, denn als Arzt seziert er für die Polizei einen ganz besonderen Toten). Dann treten plötzlich zwei seltsam blass aussehende Gestalten aus der Pathologie, die eine Leiche tragen. Tom kann einen Blick auf den Toten werfen, und dessen Kehle sieht so aus, als habe sie ein wildes Tier zerfetzt.
Natürlich versucht Tom, die Typen aufzuhalten, aber sie sind zu schnell und stark für den ausgebildeten Kämpfer. Das macht ihn wütend. Das, und dass sein Bruder in seinen Armen stirbt...
Vorher hat der Bruder die Täter mit dem Handy fotografiert, aber sie sind auf den Fotos nicht zu sehen ... Der erfahrene Horrorleser weiß natürlich, dass Vampire hier ihr Unwesen treiben (der unerfahrene Leser weiß das aus dem Klappentext). Es dürfte klar sein, dass der Anti-Terror-Kämpfer den Tod seines Bruders rächen will, und dass dies nicht so einfach werden wird, klar.
Toms Tochter Jenny feiert ihren zehnjährigen Geburtstag, und seien Frau Becca unterbricht die Feier nicht.
Tom erfährt von Polizeichef O’Neill, dass der Tote bereits der vierte war, den sie gefunden haben. Dass er jedoch vermutet, dass es weitere geben könnte, die unentdeckt in den umliegenden Wäldern liegen.
Die Spur führt die beiden in ein abgelegenes Haus, und in ein geheimes Zimmer. Dort bilden verschiedene Käfige einen merkwürdigen Zoo (ja genau, der hat der Episode den Namen gegeben). Mehr werde ich jetzt nicht verraten!
Bad Blood liest sich gut. Die Geschichte ist kurzweilig und spannend geschrieben, hat ein paar sehr interessante Wendungen. Natürlich müssen sich die Charaktere erst entwickeln, aber da bin ich zuversichtlich.
Die beiden Autoren haben innerhalb der Heftserie Vampira gezeigt, wie gut sie zusammen arbeiten. Einzeln haben beide auch schon für andere Bastei-Serien wie Professor Zamorra, Jerry Cotton usw. geschrieben. Manfred Weinland konzipierte die Serie Bad Earth, Timothy Stahl, der mit Leserstories in den John Sinclair Romanen angefangen hat, entwickelte die kultige Mini-Serie Wölfe.
Ein großer Verlag wie Bastei hat natürlich gewisse Fixkosten, die eine gewisse Auflagenhöhe erfordern, um den Erfolg einer Serie zu gewährleisten. Für die Autoren ist es natürlich frustrierend, wenn das eigene geistige Kind dem schnöden Mammon geopfert wird, wie das vor Kurzem mit der Neuauflage von Vampira geschehen ist.
Durch diese Eigenpublikation sagen sich nun Manfred Weinland und Timothy Stahl von festgefahrenen Vorgaben der Verlage los und beschreiten interessantes Neuland.
Die einzelnen Folgen sind kürzer (und preiswerter) als ein Heftroman. Sie enden mit einem Cliffhanger, und sind somit eher mit Kapiteln eines Buches zu vergleichen. Natürlich ist es noch schwierig zu sagen, wohin das alles führen wird, aber ich bin sehr gespannt. Das ist wörtlich zu nehmen. Warum ist es bis zur nächsten Folge nur so lange hin?