| Titel: Babylon A.D. Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der Söldner Toorop erhält den Auftrag, aus einem mongolischen Höhlenkloster eine junge Frau zusammen mit ihrer Ziehmutter nach New York zu schmuggeln. Vor einiger Zeit wurde das Kloster von einem Arzt besucht, der Aurora, die junge Frau, aufgrund ihrer hellseherischen Visionen untersuchte. Er versprach der Ziemutter, Schwester Rebeka, dass man ihr in Amerika helfen könne.
Über Kasachstan und Moskau - mit Oldtimer, U-Boot und Schneemobil - macht man sich auf die über 6000 Meilen lange Strecke, immer wieder verfolgt und angegriffen von nicht näher benannten Gruppen, die es auf Aurora abgesehen haben.
Dies soweit zu den ersten zwei Dritteln des Filmes.
Schon auf der Reise erfährt Toorop, dass Aurora eben die oben genannten Fähigkeiten besitzt. Als sie in New York angekommen sind, erfährt man die Hintergründe der Herkunft der jungen Frau - was aber nicht so ganz ihre Fähigkeiten erklärt. Als sie zudem plötzlich erklärt, wie die Jungfrau zum Kinde gekommen zu sein, sprich: unberührt mit Zwillingen schwanger zu sein, vermutet der Zuseher eine Heilsgeschichte bzw. eine Wendung der Geschichte in Richtung Wiedergeburt des Messias. Leider verwischt sich diese Spur, wie auch schon so viele vor ihr, und verschwindet im Dunst vieler Prügeleien und Schießereien und nicht ganz nachvollziehbarer Wendungen der Geschichte. Ob das daran liegen mag, dass gerüchteweise ganze 70 Minuten des Filmes fehlen? Dieser Umstand erinnert mich an den SF-Klassiker Abyss, der nach Addition der fehlenden Filmteile auch plötzlich zu einem ganz anderem Streifen völlig anderer Güte wurde. Jedoch war dies damals bestätigt, während sich hier noch Gerüchte halten. Mal sehen, was die Zukunft diesbezüglich bringt.
Der vorliegende FIlm ist zumindest eine Aneinanderreihung von Vin-Diesel-typischen Kampfszenen, in denen er den starken Mann markieren kann ("Ich traue niemandem!"), und teilreligiösem Mumpitz in Verbindung einer Stadtkulisse à la Blade Runner. Alles das wirkt aber weder ausgegoren noch zueinander passend, so dass man sich am Ende des Filmes fragt, was denn das Ganze sollte. Ich persönlich habe nicht verstanden, was mir Mathieu Kassovitz mit diesem Streifen sagen wollte.